"Die deutsche Wirtschaft schöpft zum Weihnachtsfest Hoffnung", kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest. In den betrachteten Sektoren hellte sich die Stimmung jeweils auf, lediglich am Bau trübte sich das Geschäftsklima ein. Seit dem Frühjahr bis zum Spätsommer war die Wirtschaftsstimmung zumeist gesunken. Auslöser waren der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und die in der Folge stark gestiegenen Energiepreise.

Ökonomen würdigten in ersten Stellungnahmen die bessere Stimmung, warnten jedoch auch vor zu grosser Zuversicht. "Das Jahr endet versöhnlich", erklärte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. Zwar deute das Geschäftsklima noch immer auf eine Rezession hin, also eine wirtschaftliche Schrumpfung. "Doch wenn man bedenkt, welche Horror-Szenarien bis vor kurzem noch im Raum standen, endet das Jahr glimpflich."

Analyst Jens-Oliver Niklasch von der Landesbank Baden-Württemberg kommentierte zurückhaltend: "Die allerjüngsten Entwicklungen dürften die Erwartungen demnächst wieder eintrüben." Dazu gehörten der deutliche Rückgang der Gasspeicherstände oder die Angst vor weiter steigenden Leitzinsen. "Wir bleiben daher skeptisch", erklärte der Ökonom./bgf/jsl/stk

(AWP)