Für das laufende Jahr sehen die Erwartungen dagegen deutlich schlechter aus: Statt Wachstum erwartet das Ifo 0,1 Prozent Schrumpfung und bestätigt damit seine Dezember-Prognose. Allerdings kommt die Wende im Jahresverlauf: "Nach einem weiteren Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 0,2 Prozent im ersten Quartal wird sich die Konjunktur im weiteren Verlauf wieder erholen", sagte Ifo-Konjunkturforscher Timo Wollmershäuser. "Spätestens ab Jahresmitte werden steigende Reallöhne die Binnenkonjunktur stützen."

Dazu sollen neben spürbaren Tariflohnanstiegen auch allmählich sinkende Inflationsraten beitragen. "Der Gipfel der Inflation ist erreicht", sagte Wollmershäuser. Im Durchschnitt des Jahres 2023 erwartet er noch einen Wert von 6,2 Prozent. Das ist minimal weniger als bei der Dezember-Prognose.

Optimistischer als vor drei Monaten sieht das Ifo den Staatshaushalt. Er werde im laufenden und kommenden Jahr mit 1,3 beziehungsweise 0,3 Prozent der Wirtschaftsleistung im Minus sein, hiess es. Im Dezember lag die Prognose der Münchner noch bei 2,6 und 1,2 Prozent. Unter anderem erwarten die Wirtschaftsforscher wegen niedrigerer Preise jetzt um 35 Milliarden Euro geringere Ausgaben für die staatlichen Energiepreisbremsen./ruc/DP/jsl

(AWP)