Für das kommende Jahr rechnet das Institut statt mit einem Minus von 0,7 Prozent nun mit einem leichten Plus von 0,3 Prozent. Das IfW ist damit optimistischer als die Bundesregierung, die für dieses Jahr zuletzt ein Plus von 1,4 Prozent und im kommenden Jahr ein Minus von 0,4 Prozent erwartet hat.

"Die deutsche Wirtschaft kann zwar etwas aufatmen, allerdings sollte sich angesichts massiver Risiken niemand zurücklehnen, am allerwenigsten die Wirtschaftspolitik", sagte IfW-Vizepräsident Stefan Kooths. Grund für die leicht verbesserten Aussichten seien die nun weniger stark gestiegenen Energiepreise für Unternehmen und Verbraucher - auch infolge staatlicher Eingriffe mittels Preisbremsen für Gas und Strom.

Gleichwohl belaste die Energiekrise die deutsche Wirtschaft schwer. Verglichen mit den Konjunkturerwartungen vom Winter 2021 vor Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine reduziere sich die Wirtschaftsleistung allein in den Jahren 2022 und 2023 um 180 Milliarden Euro und liege am Ende dieses Zeitraums 4 Prozent niedriger. "Eine Gasmangellage im nächsten Winter ist keineswegs vom Tisch, Mengen und Preise der Flüssiggasversorgung im kommenden Jahr sind noch unklar", warnte Kooths./klm/DP/jha

(AWP)