"Die Dinge könnten leicht noch komplizierter werden", warnte Kammer. Angespannte Arbeitsmärkte, ein Wiederanstieg der Energiepreise oder eine zunehmende geopolitische Fragmentierung könnten sowohl ein geringeres Wachstum als auch eine höhere Inflation zur Folge haben. Kammer mahnte ausserdem: "Gelingt es nicht, die Risiken für die Finanzstabilität einzudämmen, könnte dies zu einer Krise und geringerem Wachstum führen." Deshalb sei es wichtig, die jüngsten Turbulenzen im Bankensektor ernst zu nehmen. Aufsichtsbehörden sollten die Auswirkungen höherer Zinssätze auf die Bilanzen der Geldhäuser prüfen und diese einem Stresstest unterziehen.

Der IWF hatte in seiner jüngsten globalen Konjunkturprognose schlechte Nachrichten für Deutschland. Er rechnet mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,1 Prozent. Für 2024 sagt der Bericht dann wieder ein Wachstum um 1,1 Prozent voraus. Etwas zuversichtlicher hatten sich Anfang April führende deutsche Wirtschaftsinstitute mit Blick auf 2023 gezeigt. Im laufenden Jahr rechneten sie mit einem Mini-Wachstum des Bruttoinlandsprodukts um 0,3 Prozent./nau/DP/jsl

(AWP)