Nach revidierten Daten der Regierung vom Donnerstag stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der vor Deutschland drittgrössten Volkswirtschaft der Welt auf das Jahr hochgerechnet um 0,1 Prozent. Zunächst hatten die amtlichen Statistiker ein Plus von 0,6 Prozent errechnet. Grund für die Korrektur nach unten ist, dass sich die Bürgerinnen und Bürger des fernöstlichen Inselreiches angesichts der gestiegenen Inflation mit verstärkten Ausgaben zurückhielten.

Verglichen mit anderen grossen Volkswirtschaften ist die Teuerung in Japan zwar niedriger, für japanische Verhältnisse ist sie aber hoch. Zwar erholte sich Japans Wirtschaft im Schlussquartal des vergangenen Jahres von einem unerwarteten Rückgang in den drei Monaten zuvor. Im Vergleich zu dem Vorquartal wuchs sie jedoch lediglich um knappe 0,02 Prozent statt der zunächst berechneten 0,2 Prozent. Der private Konsum, der in Japan zu etwa 60 Prozent zur wirtschaftlichen Leistung des Landes beiträgt, stieg um 0,3 statt zunächst gedacht 0,5 Prozent.

Die Regierung in Tokio erwägt deshalb weitere Entlastungsmassnahmen für die Haushalte, die die offiziellen Teuerungsraten dämpfen sollen. Die Notenbank vertritt allerdings die Position, dass die Preissteigerungen nicht nachhaltig seien. Es wird denn auch erwartet, dass der Inflationsdruck im späteren Jahresverlauf nachlassen wird. Vor diesem Hintergrund hält die Zentralbank denn auch bislang an ihrer aggressiv gelockerten Geldpolitik fest. An diesem Kurs dürfte auch der nominierte neue Notenbank-Gouverneur Kazuo Ueda festhalten.

(AWP)