Der von Raiffeisen berechnete KMU PMI ist im Juni auf 62,1 Punkte zurückgefallen, nachdem er im Mai mit 65,2 Punkten noch einen Höchststand seit Einführung im Jahr 2018 erreicht hatte. Die Stimmung der Firmen sei insgesamt weiterhin optimistisch, wie Raiffeisen am Donnerstag schreibt.
Zum Ende des ersten Halbjahres hätten die meisten Subkomponenten einen Rückgang verzeichnet, sie blieben aber auf nach wie vor "ansehnlich" hohen Niveaus. Zum Beispiel blieb die Komponente Auftragsbestand mit 65,1 Punkten klar über der Wachstumsschwelle von 50 Stellen.
Lieferengpässe belasten
Auch die Produktion legte trotz Lieferengpässen bei Rohmaterialien und anderen Vorprodukten nochmals kräftig auf 60,4 Punkte zu. Die Lieferfristen, also von der Bestellung bis zum Versand an die Kunden, hätten sich weiter verlängert. Das sei im aktuellen Umfeld den Engpässen in der Beschaffung zuzuschreiben.
Einigen Branchen machen die Engpässe besonders zu schaffen. So würden etwa im Bauwesen hohe Rohstoffpreise viele Projekte zurückhalten, wie ein Geschäftsführer eines auf die Betonherstellung spezialisierten KMU sagt. Aus der Holzverarbeitung, der Kunststoffbranche oder der MEM-Industrie gebe es ähnliche Stimmen.
Laut Meinung von Branchenvertretern dürfte es noch einige Monate dauern, bis das Angebot mit der Nachfrage wieder Schritt halten könne, heisst es weiter. Immerhin gebe es derzeit keine Anzeichen dafür, dass die anhaltenden Beschaffungsprobleme die Erholung in der Industrie abwürgen.
Monatsdaten KMU PMI (Gesamtindex) in Tabellenform: 2021 Juni 62,1 Mai 65,2 April 58,4 März 56,8 Februar 44,3 Januar 37,2 2020 Dezember 43,3 November 44,0 Oktober 46,3 September 48,6 August 44,3 Juli 49,7 Juni 53,3 Mai 37,4 April 30,6 März 41,1 Februar 45,3 Januar 45,0
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(AWP)