Moskau sieht Washington als Kriegspartei und Schlüssel zur Lösung des Konflikts. Wenn Washington etwa ein Treffen zwischen Kremlchef Wladimir Putin und US-Präsident Joe Biden beim G20-Gipfel anbiete, werde Moskau dies prüfen, sagte Lawrow.
Lawrow äusserte sich vor einer Abstimmung in der UN-Vollversammlung, die für Mittwoch oder Donnerstag in New York geplant ist. Dabei sollen die jüngsten völkerrechtswidrigen Annexionen von Teilen der Ukraine durch Russland mit einer Resolution verurteilt werden. Eine westliche Regierungsvertreterin sagte, dass es einen harten Wettbewerb um die Stimmen mancher Länder gebe.
Gleichzeitig beschuldigte Russlands Chefdiplomat die USA einmal mehr, sich direkt am Krieg in der Ukraine zu beteiligen. Washington liefere nicht nur Waffen an Kiew, sondern versorge die ukrainische Führung auch mit Aufklärungsdaten von Satelliten. "Was die Grenzen der Aufgaben betrifft, die wir uns im Rahmen der militärischen Spezialoperation gestellt haben, so hat sie der Präsident formuliert, und sie ändern sich nicht. Sie werden auch erreicht", sagte Lawrow.
Putin hatte die russische Invasion in der Ukraine mit einer angeblichen Bedrohung Russlands durch das Nachbarland begründet. Als Ziele gab er die "Entmilitarisierung" und "Entnazifizierung" der Ukraine an. Ausserdem soll die Ukraine einen neutralen Status behalten und die Gebiete Donezk, Luhansk sowie die Krim aufgeben. Inzwischen hat Russland zusätzlich noch die ukrainischen Gebiete Cherson und Saporischschja annektiert. Die Ukraine verlangt dagegen, dass Russland sich vor Beginn der Verhandlungen aus den besetzten Gebieten zurückzieht./bal/DP/stw
(AWP)