Der 73-jährige Unternehmer ist vor allem als Vorsitzender des französischen Luxusimperiums LVMH bekannt, zu dem Modeikonen wie Dior und Louis Vuitton und Champagnermarken wie Moët & Chandon gehören.
Arnault wird 1949 in eine Industriellenfamilie im nordfranzösischen Roubaix, unweit der belgischen Grenze, geboren. Schon früh beziehen sein Vater und Grossvater ihn in die Familiengeschäfte ein, später übernimmt der an der renommierten École Polytechnique ausgebildete Ingenieur die Geschäfte von seinem Vater.
In den 1980er Jahren dann der Wechsel zum Luxus: Arnault steigt beim strauchelnden Designerlabel Christian Dior ein und wird Mehrheitsaktionär des Luxusgüterkonzerns LVMH. Er baut den Konzern aus und wird nach eigener Aussage für die Idee zunächst kritisiert, gehen Marken zu der Zeit doch eher eigene Wege statt sich zu gruppieren. Doch für den Nordfranzosen erweist es sich als Erfolg. Mittlerweile ist LVMH ein Gigant im Luxussegment und branchenübergreifend einer der wertvollsten Konzerne Europas.
Arnault versucht, mit der LVMH-Kernmarke Louis Vuitton immer wieder Neues zu wagen. Louis Vuitton sei eine innovative Marke, sagte er der Zeitung "Le Figaro". "Schöpfung muss immer Neuerungen einführen und überraschen, während Dank der historischen Produkte die Kontinuität gewahrt wird." Die Krisen der vergangenen Jahre gingen an vielen Herstellern von Luxusgütern scheinbar spurlos vorbei. LVMH meldete für die ersten neun Monate des Jahres ein Umsatzplus von 28 Prozent.
Doch Arnault und seine Familie, an die der Vater von fünf Kindern laut "Le Monde" mittlerweile beachtliche Teile von LVMH übertragen hat, profitierten beim Ranking der Superreichen vor allem vom aktuellen Vermögensschwund von Musk - nach Schätzung von Bloomberg seit Januar um mehr als 100 Milliarden US-Dollar auf zuletzt 164 Milliarden Dollar. Grund sei unter anderem der Kauf des Kurznachrichtendienstes Twitter. Auch der Aktienkurs des E-Autobauers Tesla sei in diesem Jahr deutlich gefallen.
Das Duell zwischen Musk und Arnault um den Titel des reichsten Menschen der Welt dürfte sich fortsetzen. Der Grund: Die nicht exakten und teils umstrittenen Vermögensschätzungen beruhen zumeist auf öffentlich zugänglichen Informationen zu Vermögenswerten wie Immobilien, Kunstobjekten, anderen Luxusgütern - und Aktien. Und deren Kurse ändern sich mitunter bekanntlich schnell./alz/DP/jha
(AWP)