"In der 3. Kalenderwoche sparen wir temperaturbedingt (zu) wenig Gas", schrieb Behördenpräsident Klaus Müller auf Twitter. "Trotz gut gefüllter Gasspeicher und wichtiger neuer LNG-Terminals brauchen wir für den Winter 23/24 20 Prozent Einsparungen", so Müller weiter.
Die winterlichen Temperaturen sorgen in den deutschen Gasspeichern weiterhin für sinkende Füllstände. Den zweiten Tag in Folge sanken sie um jeweils mehr als einen Prozentpunkt, wie am Donnerstag aus Daten des europäischen Gasspeicherverbandes GIE hervorging. Am Mittwochmorgen lag der Füllstand demnach bei 83,8 Prozent. Zum Vergleich: Am 24. Januar vor einem Jahr lag der Füllstand bei 37,8 Prozent. Der grösste deutsche Speicher im niedersächsischen Rehden verzeichnete zuletzt weiterhin einen Füllstand von 90,3 Prozent. Seit dem 13. Januar ist dieser Wert nahezu unverändert. EU-weit lag der Füllstand zuletzt bei 76,4 Prozent, 0,7 Prozentpunkte weniger als am Vortag.
Die Füllstände in Deutschland gehen seit dem 9. Januar insgesamt zurück. Davor war - jahreszeitlich untypisch - mehr als zwei Wochen lang eingespeichert worden. Laut Deutschem Wetterdienst ist ab kommender Woche mit leicht steigenden Temperaturen zu rechnen.
Die Speicher gleichen Schwankungen beim Gasverbrauch aus und bilden damit ein Puffersystem für den Markt. Die Füllstände nehmen nach Beginn der Heizperiode im Herbst üblicherweise ab. Am Morgen des 14. November war ein Füllstand von 100 Prozent verzeichnet worden. Die EU-Kommission will, dass sich die Mitgliedsstaaten um einen Füllstand von EU-weit 55 Prozent am 1. Februar bemühen, falls die Wintermonate nicht überdurchschnittlich kalt sind.
Zu beachten ist, dass weiter dauerhaft Gas durch Pipeline-Importe nach Deutschland fliesst, am Dienstag laut Bundesnetzagentur aus Norwegen, den Niederlanden und Belgien. Erdgas erhält Deutschland mittlerweile auch über LNG-Terminals an deutschen Küsten./tob/DP/mis
(AWP)