In der Stellungnahme zur Zinsentscheidung machte die Notenbank deutlich, dass im Juni "höchstwahrscheinlich" eine weitere Zinserhöhung erfolgen werde. Der geldpolitische Ausschuss sei der Ansicht, dass ein höherer Leitzins erforderlich sei, um die Inflation zu dämpfen. In der Stellungnahme hiess es weiter, die Inflation sei hoch sei und liege deutlich über dem Zielwert von zwei Prozent. Im März hatte sich die Teuerung in Norwegen überraschend verstärkt. Die Inflationsrate stieg auf 6,5 Prozent, von 6,3 Prozent im Monat zuvor.

Mit der aktuellen Zinserhöhung erreicht der Leitzins in Norwegen den höchsten Stand seit dem Jahr 2008. In der Stellungnahme wurde zudem die Passage gestrichen, in der auf ein mögliches Zinshoch im aktuellen Zinszyklus hingewiesen wurde. In der Stellungnahme zur Zinsentscheidung um März hiess es noch, dass der Leitzins im Sommer bis auf etwa 3,5 Prozent steigen dürfte.

Norwegens Notenbank hatte sich 2021 als eine der ersten Zentralbanken von der Nullzinspolitik verabschiedet und begonnen, die Leitzinsen anzuheben. Ab Mai 2022 wurde das Tempo der Zinserhöhungen deutlich erhöht. Von vergangenem Dezember bis März hatte die Notenbank eine Zinspause eingelegt.

Die norwegische Krone reagierte kaum auf die Zinsentscheidung. Im Handel mit dem US-Dollar geriet der Kurs nur für kurze Zeit etwas unter Druck und lag zuletzt bei 10,72 Kronen für einen Dollar./jkr/bgf/zb

(AWP)