Michael Heise, Chefökonom von HQ Trust:

"Mit der erwarteten Zinserhöhung um 0,5 Punkte zeigt die Fed weiter Entschlossenheit bei der Bekämpfung der Inflation, trägt aber dem etwas geringeren Preisdruck in den vergangenen Monaten Rechnung. Die leichte Verlangsamung ist auch deswegen nachvollziehbar, weil die vergangenen vier grossen Zinsschritte ihre volle Auswirkung auf Konjunktur und Inflation noch gar nicht haben entfalten können. (...) Die erhöhten Zinserwartungen des Offenmarktausschusses sind ein klares Signal, dass die Fed noch mehr tun wird, um eine Verfestigung der Inflation zu verhindern."

Thomas Gitzel, Chefvolkswirt VP Bank:

"Die Fed drosselt das Tempo der Zinsanhebungen, was aber nicht das Ende des geldpolitischen Straffungskurses bedeutet. Die Fed möchte nicht den Eindruck erwecken, dass sie nun die Hände in den Schoss legt. Das ist verständlich, wäre es zum jetzigen Zeitpunkt verfrüht und damit das falsche Signal an die Finanzmärkte. Die Fed übt sich deshalb im Spagat. Das Motto lautet: langsamer, dafür aber länger."

Elmar Völker, Analyst LBBW Research:

"Die Mehrzahl der US-Währungshüter hält eine Lockerung der Geldpolitik frühestens im Jahr 2024 für vertretbar. Die Notenbanker stimmen Finanzmärkte und Öffentlichkeit damit einmal mehr auf einen langen und zähen Kampf gegen die hohe Inflation ein. Dies gilt, zumal der US-Arbeitsmarkt noch immer zu angespannt ist, um Sorgen vor einer Preis-Lohn-Spirale ad acta zu legen. Vor diesem Hintergrund tut die Fed einstweilen gut daran, nicht zu früh ein geldpolitisches Lockerlassen zu signalisieren."

Bernd Weidensteiner und Christoph Balz, Analysten Commerzbank:

"Die US-Notenbank hat heute wie erwartet den Zielkorridor für den Leitzins um 50 Basispunkte auf 4,25 Prozent bis 4,50 Prozent erhöht. Gleichzeitig stellt die Fed weitere Zinsschritte auf über 5 Prozent und damit mehr als bisher in Aussicht. Signale hinsichtlich einer Pause im Zinserhöhungszyklus sind nicht zu erkennen."

/bgf/jsl/men

(AWP)