Unter den 844 Teilnehmern mache sich im Vergleich zur letzten Umfrage ein deutlich nachlassender Optimismus bemerkbar, heisst es in einer Mitteilung von Fahrländer Partner Raumentwicklung (FPRE) vom Montag. Der von FPRE erhobene Preiserwartungsindex für den Herbst 2022 lag bei 19,2 Punkten und damit deutlich unter dem Wert von 67,5 Punkten aus dem Frühjahr.
Im Bereich der Eigentumswohnungen gingen 57 Prozent der befragten Experten von stabilen, 27 Prozent von steigenden oder stark steigenden und 16 Prozent von tieferen Preisen in den kommenden 12 Monaten aus. Bei Einfamilienhäusern prognostizierten immerhin noch 40 Prozent einen weiteren Preisanstieg, während die Hälfte der Immobilienexperten eine Stagnation der Preise erwartet.
Für die Entwicklung der Renditeliegenschaften ergibt sich aus der Umfrage gar Pessimismus. Der Index mit Blick auf die Erwartungen bezüglich der Wertentwicklung von Mehrfamilienhäusern ist auf -4,9 Punkte und damit erstmals seit 1998 in negatives Terrain gerutscht. In diesen Prognosen mache sich der Zinsanstieg besonders deutlich bemerkbar. Von den acht Grossregionen der Schweiz weise einzig Zürich keinen negativen Wert auf.
Weiter geht die Mehrheit von stagnierenden Preisen bei den Büromieten aus, während immerhin rund ein Drittel hier ebenfalls sinkende Werte erwartet. Sinken dürften auch die Transaktionspreise für Büro- und Geschäftshäuser.
"Unter den Teilnehmern der Umfrage ist eine gestiegene Unsicherheit über die weitere Preisentwicklung am Wohneigentumsmarkt erkennbar", wird in der Mitteilung Stefan Fahrländer zitiert. Hauptgrund dafür seien wohl die grossen globalen Unsicherheiten, welche sich in einer negativen Konsumentenstimmung äusserten. Nach 20 Jahren Boom sei aber eine insgesamt neutrale Erwartung kein Drama.
Wohnungsmieten dürften steigen
Die Wohnungsmieten dürften dagegen in den kommenden Monaten teurer werden, so zumindest die Erwartung der Immo-Spezialisten. Denn im Bereich der Wohnungsmieten hat sich die Aufwärtstendenz fortgesetzt: Der entsprechende Index stieg vom Frühling bis im Herbst um über 20 Punkte auf nunmehr 47,2 Punkte und damit deutlich über den Mittelwert der vergangenen 10 Jahre. Die Hauptgründe für diese Erwartung sind der sich abzeichnende Anstieg des Referenzzinssatzes sowie die gesunkenen Leerstände.
Die Umfrage wurde zwischen Mitte Oktober bis Anfang November 2022 durchgeführt.
cf/uh
(AWP)