2021 sei ein goldenes Jahr für die Schweizer Privatbanken gewesen, kommen die Autoren der Wirtschaftsberatung KPMG in der Studie "Clarity on Swiss Private Banks" zum Schluss. Die verwalteten Vermögen nahmen insgesamt um 13 Prozent auf 3263 Milliarden Franken zu.

Treiber des Anstiegs von 373 Milliarden Franken waren den Angaben zufolge sowohl rekordhohe Nettoneugeldzuflüsse (131 Mrd Fr.) und die äusserst positive Börsenentwicklung (234 Mrd). Bei über 90 Prozent der Banken nahmen die verwalteten Vermögen zu und der Bruttogewinn stieg kumuliert auf 5,8 Milliarden, während die Erträge auf 19,7 Milliarden zunahmen.

Trotz all dieser positiven Entwicklungen sei die Schere zwischen starken und schwachen Banken weiter auseinandergegangen, so die Mitteilung weiter. So sei etwa die Zahl der Banken mit operativen Verlusten in den letzten drei Jahren trotz sehr positivem Umfeld stark angestiegen.

Umfeld schwächt sich ab

Kommt nun hinzu, dass sich das Umfeld in diesem Jahr auch für die Privatbanken eingetrübt hat. Während die Gruppe der starken Privatbanken gut positioniert sei, um sich dem gegen den klar zunehmenden durch Konjunktursorgen ausgelösten Gegenwind zu stemmen, dürfte der Handlungsdruck auf schwächere Institute zunehmen, schreibt KPMG.

Bei KPMG Schweiz gehen die Experten gar davon aus, dass der Konsolidierungsbedarf unter den schwächeren Privatbanken zunehmen wird und gar eine neue Welle von Marktaustritten droht. Bereits ist die Zahl der Privatbanken in der Schweiz von 99 Ende 2020 auf 92 im Juni 2022 gesunken.

mk/rw

(AWP)