Rund zwei Drittel der KMU beurteilen die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen in der Schweiz als gut bis sehr gut. Nur 9 Prozent bewerten diese zurzeit als schlecht, wie aus der KMU-Mittelstandstudie von Raiffeisen hervorgeht. Dabei ist die Stimmung in der Maschinenindustrie besser als im Dienstleistungssektor.

Die Zahl der Unternehmen, die ihre eigene Wirtschaftslage als gut einschätzen, ist mit rund drei Vierteln gar noch höher. Zudem rechnen 87 Prozent mit gleichbleibenden oder steigenden Umsätzen für 2022. Und das, obwohl der Ukraine-Krieg die Unternehmen weltweit auf Trab hält.

Hohe Energiekosten bereiten Sorgen

Herausforderungen nehmen die KMU aber dennoch wahr: Das grösste Risiko sehen 84 Prozent der Befragten in den hohen Energie- und Rohstoffkosten. Auch die Verfügbarkeit von Rohstoffen und Fachkräften beschäftigen die Firmen. 36 Prozent haben sich der Studie zufolge bereits auf die Suche nach neuen oder zusätzlichen Lieferanten gemacht.

Immer mehr KMU setzen dabei auf nachhaltige Lieferketten. Damit wollen sie diese zusätzlich stabilisieren. Daneben spielt auch die Mitarbeitersicherheit eine zentrale Rolle. Einige Unternehmen sind bereits während der Coronakrise auf nachhaltige Lieferketten umgestiegen. Von diesen strukturelle Anpassungen können sie jetzt profitieren.

Für rund die Hälfte der KMU hatte Corona aber gar keine negativen und teilweise sogar positive Auswirkungen. Ein Grund sehen die Autoren darin, dass hiesige KMU wenig Geschäfte im Ausland machen und falls doch, dann oft mit angrenzenden Ländern. 56 Prozent der befragten Unternehmer sehen ihr KMU gut für Krisen wie das Coronavirus oder den Ukraine-Krieg gewappnet.

Stimmung sinkt

Für die kommenden 12 Monate nimmt der Optimismus der KMU aber etwas ab. Nur noch rund die Hälfte rechnet mit guten bis sehr guten wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen in der Schweiz. 16 Prozent bewerten die Lage als schlecht bis sehr schlecht. In Bezug auf den Krieg machen sich die KMU insbesondere um die steigenden Rohstoffpreise Sorgen.

Betrachtet man die Lage über die nächsten drei Jahre hinweg, zeigt sich wieder ein etwas besseres Bild: Nur noch 5 Prozent sehen die Lage als schlecht bis sehr schlecht an und wieder über zwei Drittel beurteilen ihre Lage als gut bis sehr gut.

Für die Studie befragten die Autoren 787 Unternehmen, davon 11 Prozent aus dem Maschinenbausektor, 14 Prozent aus der Dienstleistungsbranche, 6 Prozent aus dem Metallbau, 5 Prozent aus dem Elektroniksektor und die restlichen 58 Prozent aus allen möglichen Branchen. Knapp vier von fünf Befragten gehören zur Geschäftsleitung in ihrem Unternehmen.

kae/tv

(AWP)