Der Einbruch an den Finanzmärkten im ersten Quartal habe dazu geführt, dass drei Viertel der 2019 auf Vorsorgegeldern erzielten Vermögensrenditen vernichtet wurden. Für etwas Entlastung in den Vorsorgebilanzen der Firmen hätten 2020 die steigenden Bewertungen der Unternehmensanleihen geführt.
Die unsichere Lage an den Finanzmärkten kommt direkt im Deckungsgrad der Unternehmen zum Ausdruck. Dieser nahm den Berechnungen von Willis Towers Watson zufolge von Anfang Jahr bis Ende März um rund 7 Prozentpunkte ab und fiel auf 98,3 Prozent zurück. Damit liege dieser Wert erst zum zweiten Mal innerhalb der letzten drei Jahre unter der Schwelle von 100 Prozent.
Der Deckungsgrad stellt die Pensionsvermögen den zukünftigen Pensionsverpflichtungen eines Vorsorgewerkes gegenüber. Dabei stützt sich Willis Towers Watson in der vierteljährlich durchgeführten Studie auf den Rechnungslegungsstandard IAS 19 und zeigt so die Auswirkungen der Entwicklungen an den Kapitalmärkten auf die Finanzierung der Vorsorgepläne auf.
Unter den gegebenen Umständen gelte es Ruhe zu bewahren, rät Finanzberater Michael Valentine den Stiftungsräten von Pensionskassen. Die Vorsorgewerke befänden sich in der "luxuriösen" Lage, dass sie einen langfristigen Anlagehorizont verfolgen und so Turbulenzen überstehen können. Dazu seien eine breite Diversifizierung der Anlagen und die Ausrichtung auf verschiedene Renditequellen wichtig.
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(AWP)