Rund 55 Prozent der im Sommer befragten Pensionskassen gaben laut Wüestpartner an, ihre Immobilienanteile weiterhin unverändert halten zu wollen, heisst es in der am Donnerstagabend veröffentlichten Herbstausgabe des "Immo-Monitoring 2023". Knapp 40 Prozent wollten den Immobilienanteil eher ausbauen.
Dabei sei der Anteil der grossen Pensionskassen besonders hoch. Sie möchten die Immobilienanlagen mehrheitlich mittels Direktanlagen erhöhen. Ihre generell starke Präferenz für Wohnliegenschaften und gemischt genutzte Liegenschaften dürfte bestehen bleiben. Lediglich 4 Prozent der befragten Kassen möchten ihre Immobilienanlagen eher verringern.
Grosse PK haben Quote nicht ausgeschöpft
Bei den grossen Kassen sei das Potenzial der in der Anlagestrategie definierten maximalen Immobilienquoten noch nicht ausgeschöpft. Wüestpartner schätzt das noch mögliche Potenzial auf rund 45 Milliarden Franken. Im aktuellen Umfeld dürften "sicherlich nicht alle Pensionskassen das theoretische Potenzial vollends ausschöpfen".
Daher dürfte die die aggregierte Investitionssumme wohl deutlich kleiner sein. Grundsätzlich bestehe damit aber die Möglichkeit, den Immobilienanteil weiter zu erhöhen, ohne die Maximalquote gemäss Anlagereglement (30%) zu überschreiten.
Bei kleineren Kassen liege der gesamte Immobilienanteil (direkte und indirekte Immobilienanlagen) dagegen bei rund 38 Prozent. Damit befinde sich ihr Immobilienanteil deutlich über der Begrenzung. Dies liegt allerdings vor allem daran, dass der Wert der Aktien- und Obligationenanlagen in den Depots der PKs im laufenden Jahr stark gefallen ist.
PKs bevorzugen Wohnliegenschaften
Bei Pensionskassen sei eine starke Präferenz der für Wohnliegenschaften ersichtlich. Hier seien rund 80 Prozent der direkten Immobilienvermögen investiert. Für praktisch alle ausbauwilligen Vorsorgeinstitute kommen Investitionen in Wohnliegenschaften infrage. Für knapp 70 Prozent sind auch gemischt genutzte Liegenschaften denkbar, während Geschäftsliegenschaften nur von 20 Prozent ins Auge gefasst werden.
Die Nachfrage nach Renditeliegenschaften dürfte sich demnach langfristig positiv entwickeln, schreibt der Immobilienspezialist. Allerdings seien durch die jüngsten Zinsanstiege Anleihen gegenüber Immobilien deutlich attraktiver geworden. Das Anlageumfeld präsentiere sich insgesamt sehr turbulent. Insofern dürften Immobilien von vielen Pensionskassen auch weiterhin als Fels in der Brandung gesehen werden.
pre/mk
(AWP)