Die Umsätze der Tech-Industrie stiegen von Januar bis März 2023 gegenüber der entsprechenden Vorjahresperiode um 4,9 Prozent und die Güterexporte um 2,8 Prozent. Swissmem nennt die vertretene Industrie neu Tech-Industrie und nicht mehr MEM-Industrie, meint aber grundsätzlich das gleiche. Der Dachverband sieht sich als Vertreter der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (MEM) sowie verwandter Technologiebranchen wie etwa Sensorik, Photonik, Robotik etc.

Aktuell präsentiere sich die Geschäftslage der Schweizer Tech-Industrie also noch gut, heisst es in einer Mitteilung des Verbandes vom Dienstag. Doch der Rückgang der Auftragseingänge um 4,8 Prozent sowie der tiefe Stand des Einkaufsmanagerindexes PMI würden jedoch für die kommenden Monate auf deutlich schwierigere Zeiten hindeuten.

Der Verband warnt gleich vor einem Strauss an Gefahren. Die steigenden Zinsen würden etwa die Konjunktur weltweit abkühlen und die Energieversorgung sei nach wie vor angespannt. Darüber hinaus bestünden grosse konjunkturelle Risiken, wie etwa der Krieg in der Ukraine und die Spannungen zwischen China und den USA.

Noch zehrten die Unternehmen aber von den sehr guten Auftragseingängen aus dem vergangenen Jahr, sagte Swissmem-Direktor Stefan Brupbacher im Communiqué. Daher liege auch die Kapazitätsauslastung in den Betrieben mit 89,5 Prozent immer noch über dem langjährigen Mittel von 86,2 Prozent.

Sinkende Exporte nach Asien und in die EU

Die Entwicklung der einzelnen Branchen ist derweil aktuell noch ziemlich unterschiedlich. Insgesamt beliefen sich die Güterausfuhren der Schweizer Tech-Industrie im ersten Quartal auf 18,4 Milliarden Franken. In die USA stiegen sie dabei um 3,4 Prozent, nach Asien um 3,0 Prozent und in die EU um 2,9 Prozent.

Während die Ausfuhren im Maschinenbau (+6,0%), im Bereich Elektrotechnik/Elektronik (+5,4%) und bei den Präzisionsinstrumenten (+1,2%) zunahmen, sanken sie bei den Metallen (-5,7%) deutlich. Das zeige, wie stark die in diesem Bereich tätigen Firmen von den hohen Energiepreisen sowie den Subventionen im Ausland negativ betroffen seien. Der Subventionswettbewerb der USA und der EU setze den Standort Schweiz unter Druck und bereite den Firmen zunehmend Sorgen, so der Verband.

Gedämpfte Ertragsentwicklung

Die hohen Energie- und Rohstoffkosten schmälerten denn auch die Gewinne bei den hiesigen Tech-Firmen. Nach wie vor weisen 18 Prozent der Firmen eine negative und 27 Prozent eine zwar positive, aber ungenügende EBIT-Marge von weniger als 5 Prozent aus.

Swissmem-Direktor Brupbacher stellt daher eine Forderung auf: Um die Investitionsfähigkeit und Innovationskraft zu bewahren, dürften den Unternehmen keine zusätzlichen Kosten aufgebürdet werden.

Unterstützung für Klima- und Innovationsgesetz

Dafür sieht der Verband Chancen für seine Firmen aus dem Klimawandel. Technologische Innovationen seien der einzige Weg, um den Klimawandel zu begrenzen und gleichzeitig den Wohlstand in der Schweiz zu erhalten. "Netto-Null ist das Ziel. Und die Tech-Industrie liefert die Lösungen, um dieses Ziel zu erreichen", sagte Swissmem-Präsident Martin Hirzel in der Mitteilung. Der Vorstand hat entsprechend denn auch die Ja-Parole für das Klima- und Innovationsgesetz KIG beschlossen.

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(AWP)