Neu gehen die Analysten der Grossbank von einer durchschnittliche Jahresteuerung für 2023 von 2,5 Prozent aus, die alte Prognose lautete auf 2,1 Prozent. Hintergrund sei der deutlich stärker als erwartet ausgefallene Anstieg der Inflation zu Jahresbeginn. Nach 2,8 Prozent noch im Dezember stieg die Inflation im Januar strompreisbedingt auf 3,3 Prozent und im Februar u.a. wegen höherer Flugpreise auf 3,4 Prozent.

Mittelfristig erwartet die UBS aber wieder eine deutlich tiefere Inflation. Wegen der Stabilisierung der Energiepreise dürfte sie in der ersten Jahreshälfte auf rund 2 Prozent fallen und in der zweiten Jahreshälfte auf diesem Niveau verweilen, heisst es in einer Analyse vom Donnerstag. Damit werde im zweiten Halbjahr das Ziel der Preisstabilität greifbar.

Weitere Anstrengungen der SNB nötig

Die aktuell höhere Inflation dürfte aber die Schweizerische Nationalbank (SNB) unter Druck setzen. Sie werde aber nicht nur deswegen, sondern auch wegen der resilienten Konjunktur hierzulande und einer aggressiveren Geldpolitik bzw. mehr Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank (EZB) zu mehr Zinsschritten gedrängt.

Laut den UBS-Erwartungen wird die SNB die Leitzinsen im März um 50 Basispunkte und im Juni um weitere 25 Basispunkte erhöhen. In der zweiten Jahreshälfte dürften die Leitzinsen dann gemäss Prognose bei 1,75 Prozent stabil bleiben. Bisher gingen die Analysten der UBS bereits für nach der Märzerhöhung von einem stabilen Niveau aus.

Die Prognose-Risiken seien dabei noch oben gerichtet, heisst es. Die Vergangenheit habe gezeigt, dass die Inflation hartnäckig auf einem hohen Niveau verweilen könne, wenn sie einmal auf die ganze Breite der Konsumentenpreise übergegriffen habe. "Damit liegen die Risiken bei einem rascheren und stärkeren Anstieg der SNB-Leitzinsen, als wir derzeit prognostizieren."

uh/rw

(AWP)