Die Kerninflation, ohne die volatilen Energie- und Lebensmittelpreise, fiel von 6,3 auf 6,0 Prozent. Auch hier war der Rückgang stärker als erwartet.

Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Preise ebenfalls weniger als erwartet. Der Gesamtindex stieg um 0,1 Prozent und der Kernindex um 0,2 Prozent. Es war jeweils ein Anstieg um 0,3 Prozent prognostiziert worden. Der monatliche Anstieg des aussagekräftigeren Kernindex war der geringste seit August 2021.

Die Energiepreise gaben im Vormonatsvergleich um 1,6 Prozent nach. Gedrückt wurde die Teuerung auch durch sinkende Preise für Gebrauchtwagen. Die Lebensmittelpreise stiegen hingegen um 0,5 Prozent.

"Der Anstieg der Inflationsraten wurde unterschätzt und jetzt wird der Rückgang unterschätzt", kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. Wie die fünf grossen Inflationsausbrüche zwischen den 1940er und 1980er Jahren gezeigt hätten, falle die Inflationsrate nach einem deutlichen Anstieg wieder rapide. "In den kommenden Monaten geht es weiter steil bergab", sagte Gitzel.

Der US-Dollar gab nach den Zahlen auf breiter Front nach. Auch die Renditen von US-Staatsanleihen gerieten unter Druck. Denn der abgeschwächte Preisauftrieb dürfte die US-Notenbank Fed in ihrer Absicht bestärken, die Leitzinsen weniger deutlich als zuletzt zu erhöhen. Die nächste Zinsentscheidung steht an diesem Mittwoch an.

"Nach diesen Inflationsdaten ist es nahezu sicher, dass die US-Notenbank nicht abermals einen 'Jumbo'-Zinsschritt um 0,75 Prozentpunkte beschliessen wird", kommentierte Dirk Chlench, Volkswirt bei der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Man erwarte weiterhin eine Zinserhöhung um 0,50 Punkte. "Aber auch eine Leitzinsanhebung um nur 0,25 Punkte ist nun nicht mehr völlig ausgeschlossen", schreibt Chlench./jsl/bgf/jha/

(AWP)