Mit dem Anstieg erreichte der ZEW-Konjunkturindikator den höchsten Wert seit Februar 2000. "Das Bremsen der dritten Covid-19-Welle hat die Finanzmarktexpertinnen und Finanzmarktexperten noch optimistischer werden lassen", sagte Wambach.

Analysten wurden vom Ausmass des Stimmungsanstiegs überrascht. Sie hatten im Schnitt nur einen leichten Anstieg auf 72,0 Punkte erwartet. Am Devisenmarkt reagierte der Euro mit Kursgewinnen auf die unerwartet starken Stimmungsdaten. Im späten Vormittagshandel erreichte die Gemeinschaftswährung ein Tageshoch bei 1,2169 US-Dollar.

Neben den Erwartungen verbesserte sich auch die Einschätzung der aktuellen Wirtschaftslage "spürbar", wie es in der Mitteilung vom ZEW heisst. Die Bewertung der aktuellen Konjunkturlage wird aber weiterhin deutlich negativer betrachtet als die Erwartungen. Der entsprechende Indikator stieg zwar um 8,7 Punkte, liegt aber bei minus 40,1 Punkten. Experten hatten minus 41,6 Punkte erwartet. Der Indikator für die Lagebewertung liegt damit ungefähr auf dem Niveau zu Beginn der Corona-Krise im März 2020.

Nach Einschätzung des Chefvolkswirts der VP Bank, Thomas Gitzel, deuten die Stimmungsdaten darauf hin, dass jüngste Fortschritte bei den Corona-Impfungen und die zu erwartende Erholung im Bereich Dienstleistungen die aktuellen Nachschubprobleme bei Materialien in der Industrie überwiegen. Zuletzt hatte unter anderem ein Mangel an Computerchips Teile der deutschen Industrie gebremst.

Experte Patrick Boldt von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) erkannte in den Umfragedaten "eine positive Indikation für das Ifo-Geschäftsklima". Die Veröffentlichung des wichtigsten Indikators für die weitere Entwicklung der deutschen Wirtschaft wird Ende Mai erwartet./jkr/bgf/jha/

(AWP)