Diese historische Säule seiner Entwicklung wurde von Novartis bei der Aufspaltung von Alcon im Jahr 2019 zurückbehalten. Pharma wird somit neben der Chirurgie und der Kontaktlinsenherstellung einen neuen, dritten Geschäftsbereich bilden.

Zwei Faktoren hätten bei der Übernahme von Aerie Parmaceuticals den Ausschlag gegeben, erklärte Alcon-Manager Rajkumar Narayanan am Mittwoch in einem Interview mit AWP anlässlich der Einweihung des neuen globalen Hauptsitzes des Unternehmens in Vernier. Dabei handelt es sich zum einen um das Portfolio an Medikamenten in der Entwicklung von Aerie, das attraktiv war. Andererseits sprachen die Forschungs- und Entwicklungskapazitäten für Aerie.

Historisch gesehen war Alcon ein Pharmaunternehmen gewesen, sagte Narayanan. Das Unternehmen wurde 1978 an Nestlé verkauft und 2010 von Novartis übernommen, bevor es 2019 seine Unabhängigkeit wiedererlangte, allerdings ohne sein Pharmageschäft, das der Basler Pharmariese lieber behalten wollte. "Zum Zeitpunkt der Aufspaltung machte die Pharmasparte 3 Milliarden US-Dollar Umsatz", erklärte er. "Es geht darum, diese Sparte wieder aufzubauen", sagte der Manager.

Die Pharmasparte soll einerseits durch das Portfolio von Aerie und seine Forschungsabteilung wachsen, andererseits aber auch durch gezielte Übernahmen von Produkten in der Entwicklung. "Wir schauen uns jedes Jahr rund 400 Branchenteilnehmer an", verriet Franck Leveiller, der Forschungschef.

Alcon formuliert derzeit kein Ziel für den Umsatzanteil seiner Pharmasparte. "Das wäre verfrüht", erklärte Leveiller. Er sagte auch, dass das Pharmageschäft aufgrund der Dauer der Studien für Produktkandidaten und der Zulassungsverfahren einem viel langsameren Rhythmus unterliegt als die anderen Sparten.

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(AWP)