So sank das Betriebsergebnis EBIT inklusive Neubewertungseffekt im vergangenen Jahr um 18,6 Prozent auf 200,7 Millionen Franken, wie Allreal am Mittwoch bekannt gab. Das Unternehmensergebnis fiel um 15,3 Prozent auf 154,7 Millionen Franken. Im 2022 belief sich der Neubewertungseffekt lediglich noch auf 16,5 Millionen Franken, nachdem die Aufwertungsgewinne im Vorjahr 64,3 Millionen Franken betragen hatten.

Der deutliche Anstieg der Diskontierungs- und Kapitalisierungszinssätze um durchschnittlich rund 40 Basispunkte habe die Bewertung der Anlageliegenschaften durch den externen Liegenschaftenschätzer stark beeinflusst, hiess es. Zudem seien in den Bewertungsmodellen höhere Investitionen für die Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie berücksichtigt worden.

Ohne Neubewertung legten die Gewinnzahlen indes zu. So stieg der EBIT um 1,0 Prozent auf 184,2 Millionen Franken. Das operative Unternehmensergebnis verbesserte sich auf 142,9 Millionen Franken. Das sind 7,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Das sei ein neuer Rekord, schrieb Allreal.

Die Dividende bleibt trotzdem unverändert bei 7,00 Franken. Diese setzt sich aus einer ordentlichen Dividende von 3,50 Franken pro Aktie und einer Auszahlung von den Reserven aus Kapitaleinlagen von 3,50 Franken pro Aktie zusammen.

Tiefe Leerstandsquote

Im Geschäftsfeld Immobilien steigerte Allreal die Mieterträge gegenüber dem Vorjahr um 4,8 Prozent auf 214,2 Millionen Franken, wie Allreal weiter mitteilte. Das deutliche Ertragswachstum sei auf den Ausbau des Portfolios der Renditeliegenschaften in der Westschweiz und die unverändert tiefen Leerstände zurückzuführen.

Die Leerstandquote beträgt weiterhin tiefe 1,6 Prozent. "Die niedrige Leerstandsquote wirkte sich auch positiv auf die Nettorendite aus, die bei ansehnlichen 3,8 Prozent lag", schrieb Allreal.

In der Generalunternehmung resultierte ein leicht höheres Resultat. Der Erfolg stieg auf 54,6 Millionen von 53,4 Millionen im Vorjahr. Dabei profitierte das Unternehmen wie bereits im Vorjahr von Einmaleffekten aus dem Verkauf von Entwicklungsliegenschaften bei einer gleichzeitigen Verbesserung der Profitabilität im Drittgeschäft, wie Allreal mitteilte.

Mit den Zahlen hat Allreal die Erwartungen der Analysten bei EBIT und Reingewinn (exklusive Neubewertungen) beim Mietertrag und beim EBIT vor Neubewertungseffekten leicht verfehlt, beim Reingewinn aber übertroffen.

Per Ende Dezember 2022 hat das Unternehmen aufgrund von ESG-Überlegungen und fehlendem Wertsteigerungspotenzial zwei Wohnliegenschaften in Basel für 62,5 Millionen veräussert. Trotz diesen Verkäufen sank der Marktwert des Liegenschaftenbestands per Ende Dezember nur leicht auf 5,10 Milliarden Franken nach 5,11 Milliarden zwölf Monate zuvor.

Weniger Gewinn im 2023

Im laufenden Jahr rechnet Allreal nicht mehr mit einem Rekordergebnis: Das operative Unternehmensergebnis dürfte unter dem Vorjahr ausfallen. Zwar werde das Geschäftsfeld Immobilien aufgrund steigender Mieterträge ein operatives Betriebsergebnis (EBIT) auf Vorjahreshöhe erzielen.

Die Generalunternehmung dürfte dagegen trotz ansteigender Honorare und Gewinne aus der Bautätigkeit ein tieferes Resultat einfahren, da die Verkaufsgewinne aufgrund der Zyklizität bei der Erfassung geringer ausfallen würden, hiess es. "Mit einem spürbar höheren Nettofinanzaufwand und dem Wegfall positiver Einmaleffekte im Steuerbereich sind deshalb Auswirkungen auf das operative Unternehmensergebnis absehbar."

jb/cf

(AWP)