Limp zeigte bei einer Konferenz der Satelliten-Industrie auch erstmals einen Prototyp einer Kuiper-Empfangsanlage. Unter anderem durch die Entwicklung eigener Chips könne man sie für weniger als 400 Dollar pro Einheit produzieren, sagte er. Amazon ist bekannt dafür, seine Geräte wie die Echo-Lautsprecher in etwa zu Produktionskosten an die Kunden zu vertreiben. Starlink bietet seine Terminals in Deutschland für einmalige Kosten von 450 Euro an.

Die hauseigenen Chips mit dem Codenamen "Prometheus" sollen sowohl in den Empfangsanlagen der Kunden als auch in den Satelliten und Bodenstationen zum Einsatz kommen, sagte Limp. In einem Satelliten könnten sie als komplettes System bis zu einem Terabit Daten pro Sekunde durchleiten und seien zehn Mal günstiger als es Halbleiter-Lösungen von der Stange gewesen wären, betonte er.

Amazon setzt auch auf Kostenvorteile durch die weltumspannende Infrastruktur hinter dem Cloud-Service AWS, den viele Start-ups und grosse Unternehmen nutzen. Unter anderem werde man für die Datenübertragung auf das AWS-Netzwerk zugreifen können, sagte Limp.

Erste Satelliten für den späteren Internet-Betrieb sollen im kommenden Jahr starten. Mit der Zeit will Amazon drei bis fünf Satelliten täglich bauen. "Ich bin überzeugt, dass es ein sehr gutes Geschäft sein kann, wenn wir unsere Kosten und Technologie im Griff haben", sagte Limp. Der weltgrösste Online-Händler ist mit AWS auch einer der grössten Anbieter von Cloud-Diensten und zu Limps Gerätesparte gehört neben den Echo-Lautsprechern und Kindle-Lesegeräten unter anderem die Entwicklung von Robotaxis./so/DP/ngu

(AWP)