Angesichts der erhöhten Unsicherheit durch den Ukraine-Krieg und einer drohenden Gasknappheit entwickle sich die Nachfrage weiterhin schwach, kommentierte das Bundeswirtschaftsministerium. Belastet wurde das Ergebnis durch die Nachfrage nach Investitionsgütern wie Maschinen, die um 1,8 Prozent zum Vormonat zurückging. Grossaufträge trugen ebenfalls zu dem schwachen Gesamtresultat bei, ohne sie wären die Aufträge auf Monatssicht sogar gestiegen.

Demgegenüber wurden sowohl mehr Vorleistungs- als auch Konsumgüter bestellt. Aus dem Inland und der Eurozone kamen jeweils mehr Aufträge als im Vormonat. Die Nachfrage aus Ländern ausserhalb des Währungsraums ging jedoch deutlich zurück. Über alle Länder hinweg gingen die Gesamtaufträge gegenüber dem Vorjahresmonat deutlich um 9,0 Prozent zurück.

Ökonomen äusserten sich wenig zuversichtlich. Die Nachfrage schwäche sich ab, wenn auch nicht ganz so schlimm wie befürchtet, erklärte Claus Vistesen, Chefökonom vom Analysehaus Pantheon. Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank, kommentierte: Die Entwicklung zeige, wie sehr die deutsche Wirtschaft unter dem Nervenkrieg um Erdgas und unter der hohen Inflation leide. Der noch sehr hohe Auftragsbestand dürfte nicht verhindern, dass die wirtschaftlichen Probleme auf die Produktion durchschlagen. "Die Gefahr einer Rezession steigt."/bgf/zb

(AWP)