Q1 2023E
(in Mio Fr.)    AWP-Konsens    Q1 2022A
 
Umsatz              2755         2768
EBITDA              1155         1137
EBIT                 561          549
Reingewinn           434          449

FOKUS: Analysten erwarten ein stabiles Geschäft im 1. Quartal. Der Preisdruck in der Schweiz dürfte etwas nachgelassen haben. Hierzulande wird erwartet, dass alle grossen Telekomanbieter ihn ihren AGBs die Möglichkeit einführen, die Preise bei Bedarf an die Teuerung anzupassen. In Italien dürfte die Tochter Fastweb weiter gewachsen sein. Dem steht allerdings die Abschwächung des Euro entgegen. Der Betriebsgewinn EBITDA wird laut Analysten wegen einer Gutschrift aus der Pensionskasse gestiegen sein. Ohne diesen Effekt wird ein leichter Rückgang erwartet. Das gleiche gilt für den Reingewinn. Analysten rechnen mit einer Bestätigung der Jahresziele.

ZIELE: Für das laufende Jahr peilt die Swisscom einen Umsatz von 11,1 bis 11,2 Milliarden Franken und einen EBITDA von 4,6 bis 4,7 Milliarden Franken an. Die Investitionen sollen sich auf rund 2,3 Milliarden Franken belaufen. Wenn diese Ziele erreicht werden, will der "blaue Riese" wieder eine Dividende von 22 Franken pro Aktie bezahlen.

An den Glasfaserausbauzielen, welche die Swisscom wegen dem Streit mit der Weko im Oktober gestutzt hatte, hält der Konzern fest. Insgesamt sollen bis Ende 2025 so lediglich 1,25 bis 1,3 Millionen zusätzliche Glasfaseranschlüsse gebaut und eine Abdeckung von 50 bis 55 Prozent der Bevölkerung erreicht werden. Zuvor hatte der Konzern rund 1,5 Millionen zusätzliche Haushalte und Geschäfte mit den schnellen Leitungen erschliessen und die Abdeckung so auf rund 60 Prozent steigern wollen. Bis 2030 soll dann die Abdeckung auf 70 bis 80 Prozent vergrössert werden.

PRO MEMORIA: Die Kehrtwende der Swisscom im Streit mit der Eidgenössischen Wettbewerbskommission Weko um den Glasfaserbau braucht Zeit. Die Zahl der durch die Weko blockierten Glasfaseranschlüsse ist weiter gestiegen. Ende 2022 waren knapp 500'000 Glasfaseranschlüsse blockiert, die nur eine Zuleitung für mehrere Haushalte haben und umgebaut werden müssen. Denn die Wettbewerbshüter pochen auf Direktleitungen von der Telefonzentrale bis zum Haushalt. Das sind rund 100'000 Glasfaseranschlüsse mehr als drei Monate zuvor. Neu hat sich der Konzern entschieden, alle mit nur einer Zuleitung gebauten Anschlüsse umzurüsten. Und auch noch 2025 kann die Swisscom noch hunderttausende Anschlüsse nicht in Betrieb nehmen.

Die Ratingagentur Moody's hat vor wenigen Tagen das Rating für Swisscom auf "A1" von "A2" angehoben. Der Ausblick wurde auf "stabil" belassen. Die Heraufstufung spiegele die konservative und berechenbare Finanzpolitik des Unternehmens wider.

Bei der Swisscom-Tochter Fastweb wird am 1. Oktober 2023 Walter Renna des Zepter übernehmen. Dieser ist heute bei der italienischen Breitbandanbieterin für Marketing, Kommunikation, Produktentwicklung und IT verantwortlich. Der heutige Fastweb-Chef Alberto Calcagno hat beschlossen, nach zehn Jahren an der Spitze des Unternehmen zurückzutreten.

Der ehemalige SNB-Vizepräsident Fritz Zurbrügg wird Swisscom-Verwaltungsrat. Der Bundesrat hat ihn zum Nachfolger von Renzo Simoni ernannt.

Die Swisscom bezahlt ihren Mitarbeitenden ab April mehr Lohn. Der Telekomkonzern und die Gewerkschaften Syndicom und Transfair haben sich in den Verhandlungen auf die Erhöhung der Lohnsumme um 2,6 Prozent geeinigt.

Swisscom hat mit einem Greenbond 150 Mio Franken aufgenommen.

AKTIENKURS: Die Aktien von Swisscom sind seit Anfang Jahr um etwa 21 Prozent gestiegen, während der Gesamtmarkt (SMI) um beinahe 6 Prozent zugelegt hat. Im vergangenen Jahr hatten die Papiere mit einem Minus von rund 2 Prozent zu den stärksten Blue Chips gehört.

Homepage: www.swisscom.ch

sr/jb

(AWP)