Gegen 09.15 Uhr büssen Baloise an der Börse deutliche 5,1 Prozent auf 144 Franken ein und rutschen somit unter die zu Jahresanfang gesetzten Kurse. Im April waren die Titel noch auf über 175 Franken in den Bereich der vor Ausbruch der Coronakrise erzielten Bewertungen gerückt. Der Gesamtmarkt (SPI) gewinnt aktuell 0,5 Prozent.

Während der Halbjahresgewinn der Baloise sogar leicht über den Erwartungen ausfiel, scheinen die Anleger mit Sorge auf den starken Rückgang des Eigenkapitals zu blicken, das seit Jahresbeginn beinahe um einen Drittel geschrumpft ist. Das hat auch die Analysten überrascht, die eine klar höhere Eigenkapitalposition erwartet hatten.

Georg Marti von der ZKB stuft die Eigenmittelausstattung der Baloise aber dennoch nach wie vor als "sehr gut" ein. Der Rückgang sei die Folge gestiegener Zinsen. Grund dafür seien unrealisierte Verluste auf Bondanlagen, erklärt Simon Foessmeier von der Bank Vontobel. Die SST-Quote liege mit rund 230 Prozent nach wie vor auf einem hohen Niveau.

Insgesamt habe die Baloise zur ersten Jahreshälfte solide und unspektakuläre Resultate geliefert, schreibt Foessmeier weiter. Dabei seien die Ergebnisse von tieferen Kapitalgewinnen und negativen Währungseffekten geprägt, ergänzt Marti. Die operative Entwicklung sei jedoch sehr gut.

mk/rw

(AWP)