Bislang habe BASF geplant, das Öl- und Gaseunternehmen im zweiten Halbjahr 2020 an die Börse zu bringen. Der Konzern wolle weiterhin in den kommenden Jahren den Anteil an Wintershall Dea sukzessive reduzieren.

BASF hatte 2019 die Kasseler Öl- und Gastochter Wintershall mit dem Konkurrenten Dea fusioniert. Wintershall Dea steht wegen des Baus der umstrittenen Leitung Nord Stream 2 im Fokus. Das Unternehmen ist an der Pipeline finanziell beteiligt, die Gas direkt von Russland über die Ostsee nach Deutschland transportieren soll. Das Projekt ist den USA jedoch ein Dorn im Auge und Firmen, die an der Pipeline mitbauen, drohen Sanktionen. Dadurch liegt der Bau derzeit auf Eis.

Nach dem Baustopp hatte Russland sein eigenes Spezialschiff für die Verlegung von Gasröhren in Bewegung gesetzt. Nun wollen US-Präsident Donald Trump sowie seine Republikaner und die Demokraten in beiden Kammern des Kongresses die Gaspipeline auf den letzten Metern durch die Ausweitung der US-Sanktionen stoppen. Die USA argumentieren, Deutschland begebe sich damit in Abhängigkeit von Russland.

Ein neuer US-Gesetzesentwurf sieht Sanktionen nicht nur gegen Firmen vor, die die Schiffe zur Verlegung der Rohre stellen. So sollen auch Unternehmen mit Strafmassnahmen belegt werden, die Schiffe für andere Aktivitäten im Zusammenhang mit den Verlegearbeiten stellen. Dabei kann es sich zum Beispiel um das Ausheben von Gräben für die Pipeline handeln. Auch Firmen, die solche Schiffe versichern, drohen Sanktionen. Das gleiche gilt für Unternehmen, die Zertifizierungen für die Pipeline vornehmen, damit diese in Betrieb gehen kann./mne/tav/eas

(AWP)