Ganz überraschend ist dies aber nicht, denn Basilea hatte bereits Ende Januar schwarze Zahlen in Aussicht gestellt. Auch die Umsatzzahlen wurden damals bereits veröffentlicht.

Konkret erwirtschaftete Basilea 2022 ein Konzernergebnis in Höhe von 12,1 Millionen Franken nach einem Verlust von 6,8 Millionen Franken im Jahr davor. Der Betriebsgewinn fiel mit 18,5 Millionen Franken in etwa so hoch aus wie bereits kommuniziert. Noch im letzten September hatte Basilea einen Betriebsverlust zwischen 10 und 15 Millionen Franken für das Gesamtjahr vorausgesagt.

Der Umsatz im letzten Jahr lag bei 148 Millionen. Die beiden Schlüsselmedikamente Cresemba zur Behandlung von Pilzinfektionen und das Antibiotikum Zevtera steuerten zusammen gut 122 Millionen Franken dazu bei. Dem standen Gesamtkosten von gut 129 Millionen Franken gegenüber, wovon knapp 74 Millionen für Forschung und Entwicklung anfielen.

Für die weiteren Projekte verfügte das Unternehmen per Ende 2022 über liquide Mittel und Finanzanlagen in Höhe von 108,6 Millionen Franken. Zur Mitte des letzten Jahres waren es noch knapp 142 Millionen gewesen.

Wandel geglückt

"2022 haben wir unsere neue Strategie angekündigt, ein führendes Antiinfektiva-Unternehmen zu werden", erklärt CEO David Veitch im Gespräch mit AWP. Dieser Strategiewechsel sei gelungen.

So verfüge Basilea mit Cresemba und Zevtera über zwei Produkte, die mit dazu beigetragen hätten, dass Basilea 2022 profitabel geworden sei. "Und sie werden in den kommenden Jahren dazu beitragen, dass sich unsere finanzielle Situation weiter verbessert."

Basilea stellt für das laufende Jahr denn auch weiter steigende Umsätze auf zwischen 145 Millionen und 148 Millionen Franken für die beiden zugelassenen Mittel in Aussicht. Ausserdem will Basilea 2023 profitabel bleiben. Für den Betriebsgewinn erwartet das Unternehmen einen Anstieg auf 45 Millionen bis 50 Millionen Franken, für den Konzerngewinn auf 36 Millionen bis 41 Millionen.

Auf der Suche nach Partnern

In diesen Prognosen sind potentielle Auswirkungen von Einlizenzierungen nicht berücksichtigt. Hier sei im laufenden Jahr mit möglichen Transaktionen zu rechnen, kündigt CEO Veitch an. Zusammen mit der eigenen Pipeline soll somit das längerfristige Wachstum gesichert werden.

Darüber hinaus sei im Laufe des Jahres mit einer weiteren kommerziellen Vereinbarung zu rechnen. In den nächsten Wochen soll bekanntlich in den USA der Zulassungsantrag für das Antibiotikum Zevtera (Ceftobiprol) zur Behandlung von Staphylococcus aureus-Bakteriämie, akuten bakteriellen Haut- und Weichteilinfektionen und ambulant erworbener bakterieller Lungenentzündung eingereicht werden.

"Dies ist ein sehr grosser Markt für uns", betonte Veitch. Parallel dazu sei man auf der Suche nach einem starken kommerziellen Partner, der das Mittel dann in den USA vertreibe.

Am Markt werden die Zahlen gut aufgenommen. Im frühen Handel haben sich die Aktien um bis zu 8 Prozent verteuert und weisen gegen 10.00 Uhr immer noch ein Plus von 5,5 Prozent auf.

hr/uh

(AWP)