Der Umsatz soll 2023 um zwei bis elf Prozent auf 2,3 Milliarden bis 2,5 Milliarden Euro zulegen. Die Marge vor Zinsen und Steuern (Ebit-Marge) sieht Wacker Neuson bei 9,5 Prozent bis 10,5 Prozent nach 9,0 Prozent im Vorjahr. Darin enthalten sei ein ausserordentlicher Ergebniseffekt im unteren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich aus dem Verkauf von nicht mehr betriebsnotwendigem Anlagevermögen, der im Januar 2023 vollzogen wurde und bereits ursprünglich für 2022 geplant war. Im vergangenen Jahr war die Marge zudem von höheren Beschaffungskosten belastet worden.
"Wir sind mit einem weiterhin hohen Auftragsbestand und guter Nachfrage ins neue Geschäftsjahr gestartet", kommentierte Finanzvorstand Christoph Burkhard laut Mitteilung die weiteren Aussichten. "Vor dem Hintergrund der anhaltenden Lieferkettenproblematik bleibt die Sicherstellung unserer Lieferfähigkeit gegenüber unseren Kunden auch in 2023 ein zentrales Ziel."
Die im Kleinwertesegment SDax notierte Aktie legte am Vormittag mehr als drei Prozent zu. Die Analysten von Jefferies bescheinigten dem Unternehmen einen guten, insgesamt über den Erwartungen ausgefallenen Jahresabschluss. Es sei jedoch schwieriger geworden, steigende Kosten durch höhere Preise weiterzugeben, weswegen die Marge im vierten Quartal schwächer gewesen sei als gedacht. Wie weit sich die Entwicklung für das zweite Halbjahr vorhersehen lasse, sei eine Schlüsselfrage. Dies habe zu einem vergleichsweise vorsichtigen Ausblick für das kommende Jahr geführt.
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern liege in der Mitte der Spanne zwar über den durchschnittlichen Schätzungen, bereinigt um Verkäufe liege es jedoch im Rahmen der Erwartungen. Der Fokus der Märkte dürfte nun unter anderem auf der Verbesserung der Liefersituation und dem weiteren Bestellverhalten liegen, schrieb Jefferies-Experte Martin Comtesse.
Im vergangenen Jahr war Wacker Neuson stärker gewachsen. Der Umsatz legte um gut ein Fünftel auf 2,25 Milliarden Euro zu. Den Löwenanteil steuerte traditionell das Geschäft in der europäischen Region bei, welches um knapp 16 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro zulegte. Zu den wichtigsten Umsatztreibern zählten den Angaben zufolge neben dem Heimatmarkt Deutschland auch die grossen Baumaschinenmärkte Frankreich und Grossbritannien. Deutlich stärker stiegen die Erlöse im wesentlich kleineren Markt Amerika mit knapp 40 Prozent.
Das Betriebsergebnis (Ebit) verbesserte sich um 4,6 Prozent auf knapp 202 Millionen Euro, die entsprechende Marge sank wegen der höheren Beschaffungskosten um 1,3 Prozentpunkte auf 9,0 Prozent. Unter dem Strich erreichte Wacker Neuson mit 137,8 Millionen Euro einen Gewinn nahezu auf Vorjahresniveau. Anteilseigner sollen dank eines höheren Ergebnisses je Aktie jedoch mehr Dividende erhalten. Vorgeschlagen wird 1,00 Euro je Aktie, zehn Cent mehr als im Vorjahr./nas/tav/mis
(AWP)