So soll das Segment, zu dem Kernmarken wie Nivea oder Eucerin gehören, mittelfristig organisch schneller wachsen als der Markt, wie Konzernchef Vincent Warnery am Donnerstag auf einem Investorentag in Hamburg ankündigte. Ausgeklammert sind dabei Zu- oder Verkäufe sowie Währungseffekte. Die bereinigte operative Marge (Ebit) soll in der Sparte ab 2023 um jährlich 0,5 Prozentpunkte steigen. 2021 erzielte Beiersdorf hier 12,1 Prozent. Bei der Vorstellung seines letzten Strategieprogramms Anfang 2019 hatte Beiersdorf ein Renditeziel von 16 bis 17 Prozent bis 2023 für den Bereich in Aussicht gestellt, musste dieses im Zuge der Corona-Krise jedoch zurückziehen.

Wachsen will Beiersdorf nun unter anderem mit der Traditionsmarke Nivea - sie soll noch stärker global ausgerollt werden. Als Zielmärkte sieht Warnery etwa die USA, China und Indien. Der Schwung des derzeit robust laufenden Geschäfts mit medizinischer Hautpflege, zu dem etwa die Marke Eucerin gehört, soll anhalten: bis 2024 soll der Umsatz eine Milliarde Euro erreichen. Bei der Luxuspflegemarke La Prairie, die vor allem im chinesischen Markt stark präsent ist, will Beiersdorf auch den nordamerikanischen Markt angreifen. Dabei hat Warnery auch Zukäufe auf der Agenda - um "weisse Flecken" zu füllen. Zuletzt hatte sich Beiersdorf mit der Kosmetikmarke Chantecaille verstärkt.

Die Prognose für das laufende Jahr bekräftigte Warnery im Grundsatz, wurde aber beim Umsatz dank einer bislang guten Entwicklung der Marken Nivea sowie des Geschäfts mit medizinischer Hautpflege etwas optimistischer. So geht der jetzt seit etwas mehr als einem Jahr amtierende Konzernchef davon aus, das obere Ende des angepeilten organischen Wachstums im mittleren einstelligen Prozentbereich zu erreichen. Dies gelte auch für das Konsumentengeschäft. Dabei profitiere das Unternehmen auch von Preiserhöhungen.

Schwierig entwickelt sich im zweiten Quartal bislang das Geschäft von La Prairie, welches durch die coronabedingten Lockdowns in China belastet wurde. Der für die Marke verantwortliche Manager Patrick Rasquinet geht jedoch von einer starken Erholung ab dem dritten Quartal aus. Trotz der aktuellen Probleme sieht er in China noch ein massives Wachstumspotenzial für die Luxusmarke.

Für die Klebstoff-Tochter Tesa sieht Beiersdorf weiter ein Umsatzplus im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich. Hohe Kosten und Lieferengpässe im Industriegeschäft dürften bei der margenstarken, jedoch deutlich kleineren Sparte für einen Renditerückgang sorgen - 2021 erzielte es eine Ebit-Marge von 16,9 Prozent. Die Marge gemessen am bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) erwartet Beiersdorf im Konzern weiter auf dem Vorjahresniveau von 13 Prozent./nas/zb/jha/

(AWP)