Für die BNP-Aktie ging es zeitweise um rund drei Prozent aufwärts. Am frühen Nachmittag lag das Papier mit knapp zwei Prozent im Plus bei 48,77 Euro und gehörte damit zu den stärksten Titeln im Eurozonen-Index EuroStoxx 50 . Die Branchenexperten zeigten sich von den Ergebnissen positiv überrascht. Lediglich die harte Kernkapitalquote sei schwächer ausgefallen als gedacht, schrieben Analystin Anke Reingen von der kanadischen Bank RBC und Analyst Mate Nemes von der Schweizer Grossbank UBS.

Vor allem die gestiegenen Zinsen spülten dem Institut wie anderen Banken deutlich mehr Geld in die Kasse. Der Zinsüberschuss der BNP legte um rund ein Zehntel zu, und der Handel mit festverzinslichen Wertpapieren warf sogar ein Viertel mehr ab als im Vorjahreszeitraum. Das Management rechnet wegen des höheren Zinsniveaus jetzt bis 2025 einen zusätzlichen Zinsüberschuss von etwa zwei Milliarden Euro.

Im Handel mit Aktien konnte sich die Bank im dritten Quartal behaupten, während Wettbewerber Rückgänge hinnehmen mussten. BNP-Chef Jean-Laurent Bonnafe hatte auf dieses Geschäft in den vergangenen Jahren einen besonderen Fokus gelegt. So hatten die Franzosen von der Deutschen Bank und der Credit Suisse das Geschäft mit Hedgefonds-Kunden übernommen. Im Kapitalmarktgeschäft gingen die Einnahmen hingegen zurück.

Insgesamt stiegen die Erträge der Bank im dritten Quartal um acht Prozent auf 12,3 Milliarden Euro und übertrafen damit ebenfalls die Erwartungen der Branchenexperten. Zwar legte die Bank mit 947 Millionen Euro ein Drittel mehr Geld für drohende Kreditausfälle zurück. Die gestiegenen Zinseinnahmen machten dies aber mehr als wett./stw/lew/mis

(AWP)