Mit diesem Schritt will die "kleine" Schweizer Börse ihre eigene Positionierung als Schweizer KMU-Börse stärken. Gleichzeitig wolle man das Wachstum der im "SME Main Market" Segment kotierten KMUs aktiv unterstützen, teilte BX Swiss am Dienstag mit.
Die Einführung dieses Gebührenmodells sei von der BX schon vor längerer Zeit geplant worden, sagte Matthias Müller, Leiter Sales and Services, auf Anfrage von AWP. Das Angebot sei denn auch nicht als Reaktion auf die von der SIX geplanten Lancierung des KMU-Segment "Sparks" am 1. Oktober zu verstehen.
BX begrüsst Lancierug von "Sparks"
Im Gegenteil begrüsse die BX die Lancierung von Sparks, so Müller weiter. Man ziehe grundsätzlich am selben Strick und wolle möglichst viele KMU an die Börse bringen. Denn diesbezüglich hinkt die Schweiz gemäss Müller anderen Handelsplätzen wie beispielsweise Polen oder Grossbritannien deutlich hinterher.
Zudem sei die BX eher auf die kleineren Unternehmen ausgerichtet, während die SIX die mittleren bis grösseren KMU im Blick habe, so Müller weiter. Das Gebührenmodell könnte höchstens bei Unternehmen, die von der Grösse her sowohl bei der BX als auch der SIX gut aufgehoben wären, eine Rolle spielen.
Auch ein Sprecher der SIX wollte nichts von einem Konkurrenzkampf zwischen den beiden Börsen wissen. Zwar sei eine Sparks-Kotierung wie angekündigt mit deutlich tieferen Gebühren verbunden als ein Börsengang im Hauptsegment. Doch für kotierungswillige Unternehmen seien Gebühren nur eines von mehreren Kriterien bei der Wahl des Handelsplatzes.
Ende August hatte die SIX von den zuständigen Behörden grünes Licht für Sparks erhalten. Damals ging die Börsenbetreiberin noch davon aus, dass es noch im Lauf des Jahres zu einem ersten Börsengang kommen werde. Man sei mit potenziellen Kandidaten im Gespräch, antwortete der Sprecher der Zürcher Börse auf eine Frage von AWP, ob man diesbezüglich im Fahrplan sei.
Der Sprecher gab zudem zu bedenken, dass die Vorbereitungszeit für ein IPO etwa vier bis 12 Monate in Anspruch nimmt und die kotierungswilligen Unternehmen erst seit Ende August die konkreten Aufnahmeregeln kennen.
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(AWP)