Mitte Dezember war nach zehn Monaten Planungs- und Bauzeit das erste deutsche Terminal für den Import von Flüssigerdgas (LNG) eröffnet worden. Ziel war, die Lücke bei der Gasversorgung wegen ausbleibender russischer Gaslieferungen ein Stück weit zu schliessen. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte zu dem Anlass von einem neuen "Deutschland-Tempo" gesprochen. Zudem hatte die Bundesregierung zuletzt eine Beschleunigung von Genehmigungsverfahren für Windräder und Stromleitungen auf den Weg gebracht.

"Erst mal ist es doch sehr beruhigend, dass die Regierung so schnell handelt, wenn es darauf ankommt. Das sollte aber nicht automatisch bedeuten, dass wir ab jetzt immer so kategorisch handeln und etwa dem Nachbarn gegen seinen Willen ein Windrad in den Garten stellen", sagte Hartung. Es müsse daher immer noch einen Aushandlungsprozess geben, was man als Gesellschaft richtig und falsch finde.

In der Vergangenheit habe man es mit dem klassischen Regelwerk versucht und nicht geschafft. "Wir sollten uns nochmal Gedanken machen, ob das bisherige Vorgehen so richtig war. Vielleicht haben wir es mit dem Regelwerk auch übertrieben und es uns zu kompliziert gemacht."

Angesichts der vielen offenen Aufgaben etwa beim Ausbau der Stromtrassen beneide er die Bundesregierung und die beteiligten Unternehmen aber nicht, sagte Hartung. "Als Konsument dieser Energien brauche ich den Ausbau unbedingt und er soll so grün sein, wie es geht."/dhu/DP/he

(AWP)