Die Nachfrage sei im ersten Semester auf sehr hohem Niveau verblieben, teilte der Spezialist für Landwirtschaftsmaschinen und Kommunalfahrzeuge am Donnerstag mit. Alle Divisionen ausser Bucher Hydraulics hätten zur Zunahme des Bestellungseingangs beigetragen. Die Produktion sei indes durch die anhaltenden Engpässe und Verzögerungen in der Lieferkette und in der Logistik gebremst worden. Die Schwierigkeiten bei der Rekrutierung von Personal hätten zudem fortbestanden, insbesondere in den USA.
Dennoch stieg der Umsatz um gut 10 Prozent auf 1,78 Milliarden Franken, was Bucher einerseits auf die höheren Volumina und andererseits auf die höheren Preise zurückführt. Der Auftragseingang legte um gut 9 Prozent auf 1,72 Milliarden Franken in ähnlichem Ausmass zu. Bereinigt um Währungs- und Akquisitionseinflüsse waren beide Wachstumsziffern zweistellig.
Weiter hohe Nachfrage bei Kuhn Group
So blieb etwa auch die Nachfrage nach Landmaschinen in der grössten Division Kuhn Group hoch. Die Einkommen der Landwirte seien dank der guten Preise für Agrarprodukte auf zufriedenstellendem Niveau geblieben, hiess es dazu. Anhaltend stark seien zudem auch die Aktivitäten bei den Kommunalfahrzeugen gewesen, wobei sich hier die Schwierigkeiten in der Beschaffung in einem leicht rückläufigen Umsatz niedergeschlagen haben.
Der höhere Umsatz schlug sich auch im operativen Gewinn nieder. So zog das Betriebsergebnis (EBIT) um über 13 Prozent auf 203 Millionen Franken an und die entsprechende Marge um 20 Basispunkte auf 11,4 Prozent. Gründe für die gute Marge seien die starke Auslastung, die Weitergabe der hohen Material- und Transportkosten sowie die weiterhin tiefe Kostenbasis, so Bucher.
Der Reingewinn legte gleichzeitig um knapp 12 Prozent auf 154 Millionen Franken zu. Damit wurden die Erwartungen der Analysten bezüglich Umsatz und Auftragseingang erreicht, mit dem Gewinn hingegen klar übertroffen.
Prognose wird etwas mutiger
Für das Gesamtjahr 2022 gibt sich Bucher Industries etwas mutiger als zuletzt. Der Konzern geht nun davon aus, dass ein höherer Umsatz resultieren wird und nicht mehr wie bisher formuliert ein "leicht höherer". Unverändert wird eine etwas tiefere Betriebsgewinnmarge als im Vorjahr erwartet, die aber immer noch zweistellig sein dürfte. Das Konzernergebnis dürfte gemäss der neuen Prognose den Wert des Vorjahres erreichen und nicht mehr knapp verfehlen.
Weiter geht das Unternehmen davon aus, dass sich die Nachfrage im zweiten Halbjahr auf sehr hohem Niveau abschwächen wird. Dank des "aussergewöhnlich hohen" Auftragsbestands dürften die Kapazitäten aber stark ausgelastet bleiben.
Die Schwierigkeiten bei der Beschaffung und der Logistik werden indes vorerst fortbestehen und die Knappheit an qualifizierten Arbeitskräften die Abarbeitung des rekordhohen Auftragsbestands erschweren. Die daraus resultierenden Ineffizienzen in der Produktion sowie die generell steigende Kostenbasis werden laut Bucher den Druck auf die Margen erhöhen.
cf/jb
(AWP)