Zuvor hatten am Donnerstag die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) und Verdi für diesen Tag zu bundesweiten Warnstreiks im Verkehrssektor aufgerufen. Im Südwesten rechnen die Gewerkschaften damit, dass ein Grossteil des Nah- und Fernverkehrs auf der Schiene, auf der Strasse, in der Luft und auf dem Wasser zum Erliegen kommt. Betroffen sind unter anderem der kommunale Nahverkehr in acht Städten sowie die Fern-, Regional- und S-Bahnen der Deutschen Bahn sowie weiterer Eisenbahn-Unternehmen.

Am Flughafen Stuttgart sollen sowohl die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes, die der Bodenverkehrsdienste sowie das Sicherheitspersonal streiken. Sie alle stecken derzeit in bundesweiten oder örtlichen Tarifrunden.

Mit der grossangelegten Streikaktion wollen die Gewerkschaften ihren Forderungen in den Tarifkonflikten Nachdruck verleihen. Beide verhandeln gerade über neue Tarifverträge. Für die EVG ging am Donnerstag die erste Verhandlungsrunde im Bahnsektor zu Ende, wo sie mit der Deutschen Bahn und 50 weiteren Unternehmen über höhere Löhne und Gehälter für die Beschäftigten ringt. Verdi wiederum bereitet sich auf die am Montag beginnende dritte Verhandlungsrunde mit Bund und Ländern über neue Tarifverträge für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten des öffentlichen Diensts vor.

Der erneute Warnstreik ist bereits der dritte Ausstand am Stuttgarter Flughafen innerhalb weniger Wochen. Erst Ende vergangener Woche hatte Verdi die Beschäftigten dort aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen. Ein regulärer Flugbetrieb war ebenfalls nicht möglich: Rund 20 000 Passagiere mussten ihre Reisepläne ändern, 169 Verbindungen fielen aus. Im Februar hatte es ebenfalls einen Warnstreik mit ähnlichen Auswirkungen an dem Airport gegeben./jwe/DP/stw

(AWP)