Trotzdem stieg der Umsatz im ersten Semester noch um 2,8 Prozent auf 453,2 Millionen Franken. Ohne negative Währungseinflüsse lag das Umsatzplus bei 6,2 Prozent. Die Umsatzrealisierung sei aufgrund der anhaltenden Lieferengpässe herausfordernd, schreibt der Hersteller von Maschinen zur Blechbearbeitung am Donnerstag in seinem Halbjahresbericht.
Höherer Bestand an fertigen Produkten
Bystronic lieferte die Produkte trotz teilweise fehlender Komponenten an die Kunden aus und finalisierte sie anschliessend, sobald die fehlenden Teile verfügbar wurden. Solange die Systeme beim Kunden jedoch nicht fertiggestellt waren, konnte der entsprechende Umsatz in den Büchern nicht realisieren werden. Die Folge davon war ein um 49 Millionen gestiegener Bestand an fertigen Produkten. Gemäss Bystronic entspreche dies etwa 100 Millionen Franken Umsatz mit entsprechendem Ergebnisbeitrag.
Die höheren Kosten im Einkauf und die Verzögerungen bei der Umsatzrealisierung belasteten wie von Bystronic bereits angekündigt die Profitabilität im ersten Semester. Konkret ging der operative Gewinn auf Stufe EBIT auf 10,5 Millionen Franken von 30,3 Millionen zurück. Die entsprechende Marge sank auf 2,3 Prozent nach 6,9 Prozent im ersten Halbjahr 2021. Unter dem Strich schrieb das Unternehmen in den ersten sechs Monaten einen Reingewinn von noch 7,0 Millionen Franken nach 23,3 Millionen.
Um die steigenden Inputkosten zu absorbieren, habe Bystronic mehrmals Preiserhöhungen durchgeführt. Die positiven Effekte daraus dürften sich grösstenteils ab 2023 auszahlen. Eingeleitet wurden zudem auch Kosteneinsparungsmassnahmen, die sich bereits ab dem zweiten Halbjahr materialisieren sollen.
Der Auftragseingang sank im Vergleich zum sehr starken Vorjahr um 2,4 Prozent auf 536,1 Millionen Franken.
Die Erwartungen der Analysten hat Bystronic mit dem Halbjahresausweis beim EBIT deutlich verfehlt, bei Umsatz und Auftragseingang in etwa erreicht.
Besseres zweites Halbjahr erwartet
Mit Blick nach vorne erwartet Bystronic trotz der eingeschränkten Visibilität ein besseres zweites Halbjahr. Konkrete Ziele nennt das Management indes nicht mehr. Die Gruppe gibt sich aber zuversichtlich, die eigenen Mittelfrist-Ziele im Rahmen der Strategie 2025 zu erreichen.
kae/rw/gab
(AWP)