An der Börse kamen die Nachrichten nur zu Beginn gut an. Nachdem die Carl-Zeiss-Meditec-Aktie kurz nach Handelsstart knapp 2 Prozent zulegte, gab sie ihre Gewinne wieder ab. Lag sie am Vormittag rund 0,5 Prozent im Minus, weitete sich der Verlust bis zum Mittag auf rund 1,3 Prozent aus.
"Das Vorjahr war ein Krisenjahr. Jetzt behandeln die Klinken weltweit wieder mehr Patienten mit Augenerkrankungen", begründete Vorstandschef Ludwin Monz das starke Geschäft. Vor allem die Behandlung des Grauen Stars, bei der Okularlinsen aus Jena eine grosse Rolle spielen, werde wieder deutlich häufiger vorgenommen.
Zeiss Meditec ist auf Ausrüstungen zur Diagnose und Behandlung von Augenerkrankungen sowie OP-Mikroskope spezialisiert. Der Bereich Augenheilkunde verbuchte laut Monz ein Umsatzplus von 30,2 Prozent, die Mikrochirurgie von 6,2 Prozent. Den deutlichen Anstieg des Betriebsergebnisses begründete Monz auch mit nach wie vor geringeren Vertriebs- und Marketingkosten, weil Messen und Dienstreisen noch immer seltener seien.
Der Vorstand bestätigte die bereits im Juli angesichts des starken Geschäfts angehobene Prognose für das laufende Geschäftsjahr. Bei weiter steigender Profitabilität peilt er nun einen Konzernumsatz von mehr als 1,6 Milliarden Euro an. "Das Geschäft ist weiterhin geprägt von Unsicherheiten, wie sich die Märkte weltweit angesichts der Pandemie entwickeln", sagte Monz. Für Stabilität des Unternehmens sorge jedoch ein "ausbalanciertes Geschäft" - sowohl bei den Produktgruppen als auch den Märkten, die bedient würden.
Carl Zeiss Meditec ist im MDax notiert und gehört zu den grössten börsennotierten Firmen in Ostdeutschland. Beschäftigt werden mehr als 3400 Arbeitnehmer. Hauptaktionär ist die Carl Zeiss AG im baden-württembergischen Oberkochen./rot/DP/eas
(AWP)