Für den Konzern kommt der am Sonntag bekanntgegebene Chefwechsel in einer kritischen Zeit. Während die Einnahmen aus dem Kabel-TV-Geschäft in der gesamten Branche schrumpfen, tritt NBCUniversal gegen die Streaming-Schwergewichte Netflix und Disney + an. Der hauseigenen Dienst Peacock kam Ende vergangenen Jahres auf 20 Millionen Kunden - verbuchte aber einen operativen Quartalsverlust von rund einer Milliarde Dollar.

Shell stand seit Anfang 2020 an der Spitze von NBCUniversal und war seit fast zwei Jahrzehnten in dem Unternehmen. Das "Wall Street Journal" berichtete, vor dem Vorwurf eines unangemessenen Verhaltens sei erwogen worden, Shell in einen Job beim Mutterkonzern zu versetzen. Comcast habe damals eine Fusion von NBCUniversal mit dem Videospiele-Riesen Electronic Arts ausgelotet - und ein Plan sei gewesen, dass EA-Chef Andrew Wilson die Führung der neuen Firma übernimmt.

Die Beschwerde gegen Shell sei von der Frau eingereicht worden, mit der er die Affäre gehabt habe, schrieb das "Wall Street Journal" unter Berufung auf informierte Personen. Sie sei eine erfahrene Journalistin bei dem Unternehmen. Bei NBCUniversal war bereits 2020 ein Top-Manager nach einem Verhältnis in der Firma entlassen worden./so/DP/mis

(AWP)