Verdi-Gewerkschaftssekretär Stefan Wittmann, der Mitglied des Commerzbank-Aufsichtsrates ist, sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Wir tragen das mit: Das Kundenverhalten ändert sich. Durch den Abbau von Personal stehen ausserdem nicht mehr genügend qualifizierte Berater zur Verfügung. Von daher ist es folgerichtig, die Filialzahl weiter auf rund 400 zu reduzieren."

Zumeist handele es sich um Filialen, die während der Corona-Pandemie vorübergehend geschlossen worden seien und nun nicht mehr geöffnet würden, erläuterte Wittmann. Er betonte: "Einen weiteren Personalabbau soll es ausdrücklich nicht gebeten."

Die Commerzbank hatte im Gegensatz zu vielen anderen Geldhäusern lange an einem vergleichsweise dichten Filialnetz festgehalten. Vor Beginn der Pandemie hatte das Institut bundesweit noch etwa 1000 Standorte. Anfang 2021 steuerte der als Sanierer angetretene Konzernchef Manfred Knof radikal um, die Zahl der Filialen im deutschen Markt wurde von seinerzeit 790 auf 450 verringert. Knof hatte erst kürzlich der "Bild am Sonntag" gesagt, die Zielgrösse von 450 könne "nicht in Stein gemeisselt" sein: "Dafür ändert sich die Welt zu schnell."

Streit gibt es nach Angaben von Wittmann weiterhin um die Bezahlung bei den Commerzbank-Tochtergesellschaften ComTS, die unter anderem bei der Abwicklung des Zahlungsverkehrs helfen. Die Arbeitgeberseite sei nicht einmal bereit, Verdi einen Gesprächstermin dazu anzubieten, kritisierte Wittmann. Daher werde es am kommenden Dienstag (4.10.) an allen ComTS-Standorten Arbeitsniederlegungen geben./ben/DP/men

(AWP)