Die Restrukturierung führt zum Abbau von 2700 Stellen oder von 5 Prozent der Beschäftigten bereits im Verlauf des vierten Quartals 2022, wie die zweitgrösste Schweizer Bank mitteilte. Ende 2025 soll die Gruppe dann noch rund 43'000 Angestellte haben, verglichen mit rund 52'000 aktuell.

Die Massnahmen sollen dazu führen, dass die jährlichen Kosten bis 2025 auf noch 14,5 Milliarden Franken sinken. Bereits 20Z3 sollen die Kosten um rund 1,2 Milliarden Franken auf rund 15,8 Milliarden reduziert werden, dies mit tiefer reichenden Kostensparprogrammen als bisher angepeilt.

Neue Einheit CS First Boston

Deutlich umgebaut wird die zuletzt stark verlustträchtige Investment Bank. Dank einem deutlich tieferen Risikoprofil sollen die risikogewichteten Aktiven (RWA) bis 2025 um rund 40 Prozent sinken. Zentral wird für die CS noch das Markets-Geschäft sein. Das Kapitalmarkt- und Beratungsgeschäft soll in eine neue Einheit unter dem Namen CS First Boston ausgegliedert werden, die auch Kapital von dritter Seite anziehen möchte.

Den Bereich "Securitized Products" will die CS zu einem "signifikanten Anteil" an ein Konsortium um das Private Equity Unternehmen Apollo verkaufen. Die Transaktion soll im vierten Quartal abgeschlossen werden. Im Geschäft mit der Verbriefung von Forderungen wie Hypothekarkrediten oder Kreditkartenschulden hat die Credit Suisse eine starke Position.

Das "Securitized Products"-Geschäft und weitere "Non Core Units" (NCU) werden in einer neuen separaten Einheit (Capital Release Unit CRU) geführt. Geführt wird die CRU von Louise Kitchen, die von der Deutschen Bank zur CS wechselt. Investment Bank-Chef Christian Meissner tritt derweil per sofort von seinem Posten zurück.

Kapitalerhöhung

Finanziert werden soll der Umbau auch durch eine Kapitalerhöhung in Höhe von 4 Milliarden Franken, für welche eine ausserordentliche Generalversammlung am 23. November ihre Zustimmung geben soll. Dabei soll die Saudi National Bank als neue Investorin im Umfang von 1,5 Milliarden Franken einsteigen. Die Saudis würden damit knapp 10 Prozent an der CS halten.

Die Grossbank ist seit den beiden Debakeln um den milliardenteuren Zusammenbruch des Hedgefonds Archegos und die Liquidierung der Greensill-Fonds im vergangenen Jahr stark angeschlagen. Im Gesamtjahr 2021 musste sie als Folge der Grosspannen einen hohen Verlust ausweisen und ist auch seither tief in den roten Zahlen geblieben.

Auch das dritte Quartal hat die CS mit einem massiven Verlust von 4 Milliarden Franken beendet. Der Reinverlust umfasse eine Wertberichtigung auf latenten Steuerguthaben von 3,7 Milliarden Franken, so die CS.

tp/uh

(AWP)