Das Eingeständnis bedeute einen Wechsel in der Strategie der Verteidigung, schreibt die US-Nachrichtenagentur. In den vorherigen Prozesstagen habe der Anwalt des angeklagten Credit Suisse Trusts noch argumentiert, dass der georgische Milliardär schlussendlich die Entscheidungen über die Investitionen selbst getroffen habe und deshalb allfällige Verluste tragen müsse.

Offenbar wolle der CS-Anwalt nun aber den Schaden nach einer ungünstigen Zeugenaussage eines Angestellten des CS Trust begrenzen, glaubt Bloomberg. Ivanishvili selbst hatte vor Gericht geltend gemacht, dass er nicht in die Verwaltung seines Vermögens involviert war und alle Investitionsentscheide dem betrügerischen CS-Berater Patrice Lescaudron überlassen habe.

Der Genfer CS-Berater Lescaudron hatte spätestens ab 2011 reichen Kunden dreistellige Millionenbeträge aus dem vom ihm betreuten Vermögen abgezweigt - darunter von Ivanishvili. Die CS hat sich stets auf den Standpunkt gestellt, dass der CS-Kundenberater alleine gehandelt und seine Machenschaften geheim gehalten habe. Lescaudron war 2015 bei der Credit Suisse fristlos entlassen worden und war im Jahr 2018 in Genf wegen Betrugs zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden. Im Sommer 2020 nahm er sich das Leben.

Ivanishvili hatte die CS bereits auf den Bermudas verklagt. Das dortige Gericht war Ende März zum Schluss gekommen, dass Lescaudron von der Bank zu wenig kontrolliert worden war. Es verurteilte die Grossbank zur Zahlung einer Schadenersatzsumme in Höhe von 607 Millionen US-Dollar.

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(AWP)