Der CTS-Aktie legte am Morgen zunächst deutlich zu, drehte jedoch bald ins Minus und notierte zuletzt rund 0,8 Prozent tiefer. Seit dem Jahreswechsel hat das im MDax notierte Papier damit knapp 17 Prozent eingebüsst.

Nach Ansicht von Analyst Henrik Paganetty vom Investmenthaus Jefferies sind die Resultate des Ticketvermarkters und Konzertveranstalters deutlich besser als erwartet ausgefallen. Die Zahlen zum zweiten Quartal hätten nicht nur über den eigenen Erwartungen gelegen, sondern auch über dem Vor-Corona-Niveau des Rekordjahres 2019, schrieb Analyst Thomas Maul von der DZ Bank. Einziger Wermutstropfen sei die weiterhin fehlende konkrete Ergebnisprognose für das Jahr 2022.

"Der kraftvolle Neustart von Kulturveranstaltungen und Live Events macht uns sehr optimistisch, dass für unsere Branche nach über zwei sehr schwierigen Jahren nun endlich der Wendepunkt zum Besseren erreicht ist", sagte Schulenberg. Allerdings erinnerten deutlich gestiegene Kosten, Personalmangel, drohende Energieknappheit und Ungewissheit über die weitere Corona-Entwicklung daran, dass die Krise für die gebeutelte Veranstaltungswirtschaft noch nicht vorbei sei.

Dass das Management keine konkrete Geschäftsprognose für das laufende Jahr abgibt, begründete es vor allem mit möglichen weiteren Infektionswellen in diesem Jahr. Zwar hätten ab dem Frühling Veranstaltungen wieder ohne wesentliche Einschränkungen durchgeführt werden können; allerdings sei derzeit nicht sicher, wie sich die Pandemie ab dem Herbst entwickeln werde.

Zudem seien künftige Auswirkungen des Russland-Ukraine-Krieges auf den europäischen Raum derzeit noch nicht abzuschätzen. Sollten sich aber aus den zuvor genannten Gründen keine wesentlichen Belastungen ergeben, werde ein deutlich höheres Ergebnis als im vorigen Jahr erwartet, hiess es.

Im ersten Halbjahr erzielte CTS Eventim einen Umsatz von mehr als 734 Millionen Euro und damit gut elfmal so viel wie im von Lockdowns geprägten Vorjahreszeitraum. Vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Sondereffekten (bereinigtes Ebitda) stand ein Gewinn von 129 Millionen Euro nach gut 79 Millionen ein Jahr zuvor. Unter dem Strich entfiel auf die Aktionäre ein Gewinn von 66 Millionen Euro. Das ist weit mehr als doppelt so viel wie im ersten Halbjahr 2021./mne/tav/mis

(AWP)