Geopolitische Spannungen über den Ukraine-Krieg hinaus, die anhaltend hohe Inflation sowie die jüngsten Turbulenzen an den Märkten infolge der Bankenprobleme in den USA und der Schweiz bewegen den Deka-Vorstand zu einer zurückhaltenden Jahresprognose. "Auch für dieses Jahr bleiben die Unwägbarkeiten und die damit einhergehenden Volatilitäten gross", sagte Stocker.

Das deutsche und das europäische Bankensystem hätten sich in den jüngsten Turbulenzen als stabil erwiesen, das Einschreiten der Aufseher in den USA und der Schweiz habe für Beruhigung gesorgt. Es sei aber weiterhin "eine gewisse Volatilität an den Märkten" zu beobachten, sagte Stocker. "Und die wird uns auch noch eine Weile erhalten bleiben."

Im vergangenen Jahr übertraf die Dekabank mit 984,8 Millionen Euro wirtschaftlichem Ergebnis den Vorjahreswert um gut 16 Prozent. Den bisher höchsten Gewinn der Unternehmensgeschichte gab es im Jahr 2010 mit 925,1 Millionen Euro.

Der Start ins Jahr 2023 sei ordentlich verlaufen, sagte Stocker über den Absatz von Fonds und Zertifikaten im Januar und Februar. Mit Rekordabsätzen wie in den Nullzinsjahren 2020 und 2021 sei aber in diesem Jahr nicht zu rechnen. Im Privatkundengeschäft erwartet die Deka zwischen 20 Milliarden und 25 Milliarden Euro Nettojahresabsatz.

Bei institutionellen Investoren wie Versicherungen und Pensionskassen sei zu Anfang des laufenden Jahres weiter Zurückhaltung zu spüren. In diesem Geschäft rechnet der Vorstand für 2023 in Summe mit einem negativen Nettoabsatz.

Im vergangenen Jahr sammelte die Sparkassen-Tochter rund 27,4 Milliarden Euro frisches Geld bei Privatanlegern und institutionellen Investoren für Fonds und Zertifikate ein. Damit erreichte die Nettovertriebsleistung der Deka zwar den dritthöchsten Wert in der Unternehmensgeschichte, blieb aber um fast ein Viertel (23,4 Prozent) unter dem Vorjahresrekord von mehr als 35,7 Milliarden Euro./ben/DP/jha

(AWP)