Grund für die Wertminderung ist, dass der Dax-Konzern den Deal zu einem Teil mit Aktien bezahlen will. Neben 1,7 Milliarden Euro in bar sollen weitere 1,9 Milliarden Euro in Form von 40 Millionen Aktien gezahlt werden. So kam der Firmenwert von 3,6 Milliarden Euro zustande. Seit der Ankündigung im Dezember 2019 ist der Kurs der Delivery-Hero-Aktie aber um rund 170 Prozent gestiegen.

Der Wert des Aktienteils ist damit um fast 3,3 Milliarden Euro auf rund 5,2 Milliarden Euro gestiegen - ein Teil davon ist nicht nur die operative Entwicklung gedeckt, so dass dieser abgeschrieben werden muss. Die genaue Höhe der Wertminderung sei abhängig davon, wie der Aktienkurs bei Abschluss der Transaktion steht, sagte Finanzchef Emmanuel Thomassin am Donnerstag in einer Telefonkonferenz. Der Deal soll im März durch sein.

Ein Händler betonte, dass die Abschreibung nichts mit der operativen Entwicklung des übernommenen Unternehmens zu tun hat. Auch vom Analysehaus Kepler Cheuvreux hiess es, dass die Wertminderung keinen Einfluss auf die Attraktivität des Geschäftes habe. Dennoch werde die Abschreibung zu einem hohen Verlust im Geschäftsjahr 2021 führen.

Unterdessen habe die südkoreanische Kartellbehörde KFTC den Kauf schriftlich genehmigt, hiess es. Allerdings muss Delivery Hero dafür die dortige Tochter Yogiyo verkaufen. "Es ist offensichtlich, dass das nicht die bestmögliche Lösung ist", sagte Thomassin am Donnerstag. So sei der Verkauf von Yoyigo "schmerzhaft, aber es mache Sinn"./ngu/zb/mis

(AWP)