"Im ersten Quartal haben sich die Handelsvolumen sehr stark entwickelt und liegen über unseren Erwartungen", sagte Finanzvorstand Gregor Pottmeyer. "Auch die das Nettozinsergebnis beeinflussenden Faktoren zeigten sich erfreulich positiv. Wichtiger ist aber, dass wir auch in diesem Quartal strukturell kontinuierlich und verlässlich weiterwachsen. Wir rechnen daher nun damit, dass wir im laufenden Geschäftsjahr am oberen Ende unserer Prognose - oder bei unverändert hohem zyklischen Rückenwind sogar leicht darüber - liegen werden."

Bislang hatte das Unternehmen bei den Erträgen mit einem Anstieg von bis zu acht Prozent auf 4,5 Milliarden Euro bis 4,7 Milliarden Euro gerechnet. Beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) hatte Konzernchef Theodor Weimer bisher mit einem Anstieg auf 2,6 Milliarden Euro bis 2,8 Milliarden Euro und damit einem Plus von bis zu elf Prozent gerechnet.

In den ersten drei Monaten des Jahres legte die Nettoerlöse um 16 Prozent auf 1,23 Milliarden Euro zu. Neun Prozentpunkte des Wachstums führte die Deutsche Börse dabei auf zyklische Effekte, also günstige Bedingungen für das Unternehmen zurück. Der operative Gewinn zog um zwölf Prozent auf 772 Millionen Euro an. Unter dem Strich blieben 473 Millionen Euro und damit zwölf Prozent mehr als vor einem Jahr übrig.

Mit dem Ergebnis übertraf die Deutsche Börse die Erwartungen der Experten. Die Aktie des Unternehmens legte nachbörslich auf der Handelsplattform Tradegate im Vergleich zum Schluss im Xetra-Hauptgeschäft um ein Prozent auf 185 Euro zu. Zuvor war das Papier am Mittwoch nach dem erst am Dienstag erreichten Rekordhoch von 186,35 Euro etwas zurückgefallen. Das Papier gehört seit einiger Zeit wegen der gut laufenden Geschäfte des Unternehmens zu den gefragtesten deutschen Standardwerten.

Zum Amtsantritt Weimers Anfang 2018 hatte die Aktie noch etwas weniger als 100 Euro gekostet. Mit einem Kursanstieg von fast 90 Prozent gehört das Papier in diesem Zeitraum zu den stärksten Dax-Titeln. Weimer hatte die Leitung des Konzerns von Carsten Kengeter übernommen, der wegen der einmal mehr gescheiterten Übernahme der Londoner Börse und des Verdachts auf Insiderhandel gehen musste. Der frühere HypoVereinsbank-Chef steuerte das Unternehmen nicht nur in ein ruhigeres Fahrwasser, sondern hat die Börse auch geschäftlich in neue Dimensionen geführt./zb/he

(AWP)