Die Produktionsentwicklung folgt auf einen spürbaren Auftragszuwachs, den die Statistiker am Dienstag meldeten. "Das ist ein echtes Lebenszeichen von der Industrie", kommentierte Analyst Jens-Oliver Niklasch von der Landesbank Baden-Württemberg die Entwicklung. "Eine rundum gute Zahl zum Jahresbeginn, dazu die Aufwärtsrevision für den Dezember." Etwas zurückhaltender äusserte sich Ökonom Ralph Solveen von der Commerzbank: Die Zahlen zeigten, dass die Entwicklung in der Industrie nicht so schwach sei, wie es nach den Dezember-Zahlen zu befürchten gewesen sei.
Besonders deutlich stieg zu Jahresbeginn die Bauproduktion, die um 12,6 Prozent zulegte. Die Energieherstellung stieg leicht an. Die Warenproduktion in der Industrie erhöhte sich um 1,9 Prozent. Der Anstieg geht auf einen deutlichen Zuwachs von Vorleistungsgütern zurück. Investitionsgüter wie Maschinen und Konsumgüter wurden weniger hergestellt. Die Produktion in den energieintensiven Bereichen erholte sich jedoch deutlich, nachdem sie im Dezember kräftig gefallen war.
Die deutsche Industrie hat ein turbulentes Jahr hinter sich. 2022 litten die Unternehmen nicht nur unter den vielfachen Verwerfungen wegen des Ukraine-Kriegs, wie etwa der zeitweise drastische Anstieg der Energiepreise. Auch die anhaltenden Lieferprobleme im Welthandel - eine wirtschaftliche Folge der Corona-Pandemie - belasteten die Branche erheblich. Zuletzt haben sich diese Engpässe aber verringert./bgf/jkr/stk
(AWP)