Der Ausblick falle sehr gemischt aus. Einerseits sei die Zahl der Neuaufträge rückläufig, andererseits sei der Auftragsbestand noch auf hohem Niveau. "Für 2023 gehen wir von einer Seitwärtsbewegung aus", so Kroemer. Die Lieferketten und die Energiepreise hätten sich "etwas" stabilisiert.

Die Metall- und Elektroindustrie steigerte die Produktion 2022 um 1,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie der Verband unter Bezug auf das Statistische Bundesamt mitteilte. Damit liege die Produktion im Jahresdurchschnitt noch 9 Prozent unter dem Niveau von 2018. "Die Erholung reichte erneut nicht aus, um die Rückgänge in den Jahren 2019 und 2020 - Industrierezession und Corona-Pandemie - auszugleichen", teilte Gesamtmetall mit.

Im Jahresmittel waren nach Angaben des Verbandes 89 Prozent der Unternehmen der Branche von Produktionsbehinderungen betroffen. 77 Prozent waren demnach durch fehlendes Material beeinträchtigt, 42 Prozent durch Fachkräfteengpässe. "Gleichzeitig stiegen die Kosten oftmals schneller als die Erlöse, was die finanziellen Möglichkeiten für Investitionen und Innovationen weiter einschränkte." Als Beispiele nannte der Verband Preissteigerungen von 94 Prozent bei Strom und 185 Prozent bei Gas.

Mitte November erreichte der Arbeitgeber-Verband einen Kompromiss mit der Gewerkschaft IG Metall über einen neuen Tarifvertrag. Die Beschäftigten bekommen ab Juni 5,2 Prozent mehr Geld. In einem weiteren Schritt werden die Löhne und Gehälter elf Monate später um weitere 3,3 Prozent erhöht. Ausserdem erhalten die Beschäftigten eine steuer- und abgabenfreie Einmalzahlung in Höhe von 3000 Euro. Die Laufzeit für die Tarifeinigung beträgt 24 Monate./DP/mis

(AWP)