Von der Teuerung ausgenommen ist auch die Süsswarenindustrie nicht: Ablesen lässt sich das unter anderem daran, dass der Wert der in Deutschland hergestellten Schokoladenwaren schneller gestiegen ist als die Produktion, und zwar um 4,5 Prozent auf rund 6,2 Milliarden Euro. Vor allem der Export legte kräftig zu.

Die jahrelange Debatte um gesunde Lebensmittel hat den Schokoladeappetit in Deutschland offensichtlich nicht beeinträchtigt. Zum Vergleich: Anfang der 1980er Jahre hatte der Verband den damaligen pro-Kopf-Verzehr in der alten Bundesrepublik noch erheblich niedriger geschätzt und mit 6,5 Kilogramm beziffert. Allerdings ist der Vergleich mit Vorsicht zu geniessen, nach Worten einer BDSI-Sprecherin hat sich in den vergangenen Jahrzehnten mutmasslich die Definition von "Schokoladenwaren" geändert.

Populärste Geschmacksrichtung ist laut BDSI mit grossem Abstand nach wie vor die Milchschokolade, auch wenn mittlerweile mehr Hersteller dunkle Schokoladen mit hohem Kakaoanteil auf den Markt gebracht haben. Zugenommen hat auch das Angebot an veganen Varianten und sogenannten Herkunftsschokoladen, etwa mit Kakao aus Ecuador und Peru.

Im vergangenen Jahr litt auch die Süsswarenindustrie zeitweise unter grossen Lieferproblemen, so waren etwa in manchen Münchner Supermärkten Schokoladen-Nikoläuse vor Weihnachten weitgehend ausverkauft. "Die Lieferkettenproblematik hat sich seit Anfang 2023 wieder verbessert", sagte die Sprecherin dazu.

Allerdings leidet die Branche ebenso wie andere Industriezweige an der Verteuerung von Energie und Rohstoffen. 2022 haben die mehr als 200 Unternehmen der deutschen Süsswarenindustrie laut Verband eine "seit dem Zweiten Weltkrieg noch nie da gewesene Spirale an Kostensteigerungen und teilweise massiven Problemen und Ausfällen in internationalen Lieferketten" erlebt./cho/DP/stk

(AWP)