Warburg-Aufsichtsratschef Reiner Brüggestrat sagte der Mitteilung zufolge, die Bank wolle sich nun wieder stärker auf die Marktaktivitäten konzentrieren. "Für die Bank sind die in den vergangenen Jahren so bestimmenden Themen Schiffsfinanzierungen und Cum-Ex-Geschäfte wirtschaftlich erledigt und auch die Entflechtung von Eigentum und Management ist erreicht."

Warburg ist einer breiteren Öffentlichkeit vor allem im Zusammenhang mit dem Cum-Ex-Skandal bekannt. Bei Cum-Ex-Geschäften verschoben Finanzakteure Aktienpakete mit ("cum") und ohne ("ex") Dividendenanspruch rund um den Dividenden-Stichtag in einem vertrackten System und liessen sich dann Steuern mehrfach erstatten. "Die steuerliche Beurteilung der Cum-Ex-Geschäfte durch die Warburg Gruppe hat sich als falsch erwiesen", betonte die Bank am Dienstag. Aufsichtsrat und Vorstand "missbilligen unrechtmässige Steuergestaltungen jeder Art".

Unterdessen hat Warburg 2021 die Verlustzone verlassen und einen kleinen Gewinn verbucht. Der Jahresüberschuss betrug 59 000 Euro, nach einem Minus von 7,9 Millionen Euro im Vorjahr./kf/DP/jha

(AWP)