Die Überarbeitung und Straffung des Investitionsbudgets sei derzeit im Gange, teilte der Euroairport am Mittwoch in einem Communiqué mit. Zudem sei auch ein Einstellungsstopp verhängt worden und die Personalkosten würden durch das Instrument der Kurzarbeit reduziert. Die Sicherung der Liquidität habe angesichts der wegbleibenden Einnahmen aus dem Passagierverkehr momentan oberste Priorität, heisst es in der Mitteilung. Und weiter: "Der Euroairport setzt alles daran, ohne staatliche Hilfe auszukommen".
Passagierrückgang nahezu 100%
Der Passagierverkehr reduzierte sich angesichts der Coronapandemie auf nahezu Null. Im April und Mai allein habe der Passagierrückgang im Vergleich zum Vorjahr 99,8 Prozent betragen. Das Frachtgeschäft blieb im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahr allerdings stabil. Dabei hätten Vollfrachtflüge zeitweise zugenommen, während die Expressfracht rückläufig war.
Den Passagierrückgang im gesamten Jahr schätzt der Euroairport aus heutiger Sicht auf bis zu 80 Prozent im Vergleich zu 2019, das mit 9,1 Millionen Passagieren ein Rekordjahr war. Demnach dürften 2020 noch total 1,8 Millionen Passagiere über den Euroairport reisen. Eine vollständige Rückkehr zu den Vorkrisenzahlen erwartet der Euroairport etwa 2023.
Baldige Wiederaufnahme
Ab Mitte Juni werden gemäss der Mitteilung verschiedene Flugverbindungen ab dem Euroairport wieder aufgenommen. Bis Ende Jahr soll zudem ein Grossteil der europäischen Ziele wieder bedient werden. Um die Passagiere über den aktuellen Stand und die Gesundheitsmassnahmen am Flughafen sowie die geplanten Flüge zu informieren, hat der Euroairport eine Informationswebseite eingerichtet.
Dieser ist unter anderem zu entnehmen, dass die Fluggesellschaft Easyjet ab dem 1. Juli wieder 35 Destinationen ab Basel-Mulhouse bedienen wird. Airlines wie Whizzair, Chair oder auch die Swiss-Mutter Lufthansa fliegen bereits ab Mitte Juni wieder vom EuroAirport.
Nachtflugverbot soll verschärft werden
Weiter will der Flughafen mit einer Ausdehnung des Nachtflugverbots und einer Korrektur der Südabfluglinien die nächtlichen Lärmimmissionen für die Bevölkerung verringern. Konkret möchte der Flughafen die geplanten Starts zwischen 23 und 24 verbieten und nur noch verspätete Flugzeuge abheben lassen, wurde an der Medienkonferenz bekannt.
Des Weiteren sollen ab 22 Uhr und vor 6 Uhr nur noch weniger lärmintensive Flugzeuge zugelassen werden. Der Euroairport hat ein entsprechendes Gesuch bei der französischen Luftfahrbehörde DGAC (Diréction générale de l'Aviation civile) eingereicht.
tv/uh
(AWP)